Rumänien holt Gold aus London: "Schmuck lagert man nicht bei Nachbarn"

Die Presse (Clemens Fabry)
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Die sozialdemokratische Regierung will den Großteil der Goldbeständie zurück nach Rumänien holen. Gegner wittern Populismus.

Rumänien will einen Großteil seiner in London lagernden Goldbestände zurück ins Land holen. Dies beschloss das Parlament am Mittwoch. Die regierende Sozialdemokraten begründen den Schritt mit Kosteneinsparungen, während Gegner dahinter Populismus wittern.

"Schmuck bewahrt man ja auch Zuhause auf und lagert ihn nicht bei Nachbarn", erläuterte Serban Nicolae, einer der Initiatoren, die Initiative. Von den knapp 104 Tonnen der Goldreserven lagern rund 61 Tonnen in den Tresoren der Bank of England. Laut Notenbank kostet die Lagerung etwas mehr als 63.000 Euro pro Jahr an Gebühren. Mit dem neuen Gesetz wird die Notenbank verpflichtet, nicht mehr als fünf Prozent der Bestände des Edelmetalls im Ausland einzulagern. Einen Bezug zum anstehenden britischen Ausstieg aus der EU gibt es in dem Gesetz nicht, das gegen die Stimmen der zentristischen Opposition verabschiedet wurde. Diese will vor das Verfassungsgericht ziehen.

Die Deutsche Bundesbank hat nach umfangreichen Transporten dafür gesorgt, dass mittlerweile die Hälfte der deutschen Goldreserven in Frankfurt lagert. Dazu wurden schrittweise 300 Tonnen Gold aus New York und 374 Tonnen aus Paris in die Mainmetropole verlagert. Auch künftig will die Bundesbank aber noch einen erheblichen Teil ihrer Goldbestände bei der Federal Reserve Bank in New York lagern. London bleibt ebenfalls eine wichtige Lagerstätte. (

(Reuters)

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