Sport-Club: Wo die Sportler zu Hause sind

Blick von der Dambergwarte.
Blick von der Dambergwarte.(c) Julia Neuhauser
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Es ist keine Lüge. Die Wahrheit wird nur gut verdaulich verpackt.

Wer will schon auf die Frage „Wie oft betreiben Sie Sport?“ übertrieben korrekt antworten? Es bringt doch nichts, sich selbst und die Menschen, die solche Umfragen machen, mit lästigen Details zu belasten. Immerhin wäre man eindeutig zu den Sportlern zu zählen. Wäre es in den vergangenen Wochen und Monaten nicht gar so stressig gewesen.

Die Statistiker lassen sich davon nicht täuschen. „Die Sportlichkeit der Österreicher wird im Allgemeinen besser dargestellt, als sie tatsächlich ist“, hat das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung konstatiert. Laut ihrer erst kürzlich veröffentlichten Metaanalyse betreiben nur 28 Prozent der Österreicher regelmäßig Sport. Sie sind mindestens einmal pro Woche aktiv. Weitere 21 Prozent der Österreicher sind zu den Gelegenheitssportlern zu zählen. Sie sporteln zwei- bis dreimal im Monat. Die Sportbegeisterung der Österreicher ist damit europaweit gerade einmal im guten Durchschnitt gelegen. Zu der Platzierung haben nicht alle Bundesländer im gleichen Ausmaß beigetragen. Die Burgenländer sind offenbar sportlicher als alle anderen. 40 Prozent sind regelmäßig aktiv. Da können am ehesten noch die Tiroler mithalten (35 Prozent). Die Niederösterreicher sind hingegen weit abgeschlagen (22 Prozent). Nicht nur die Sporthäufigkeit, sondern auch die -vorlieben scheinen sich nach Bundesland zu unterscheiden. Neben den österreichweiten Klassikern Radfahren, Wandern, Skifahren, Laufen sind so manch regionale Ausreißer zu beobachten. Niemand scheint so gern wie die Steirer zu kegeln, so oft wie die Kärntner Tischtennis zu spielen und so häufig wie die Wiener ins Fitnessstudio zu pilgern.

Dort bin ich als Wahlwienerin nicht anzutreffen. Zu Ostern schienen meine oberösterreichischen Wurzeln durchzuschlagen. Ich habe meine Mountainbike-Saison mit einer ersten kleinen Bergetappe gestartet. Das ist weder gelogen noch gut verdaulich verpackt. Ich kann den Fotobeweis liefern.

E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2019)

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