Bei der FPÖ regiert die Angst mit

Rassistische Ausfälle freiheitlicher Funktionäre torpedieren regelmäßig das Bemühen von Parteiobmann Heinz-Christian Strache, die Regierungsfähigkeit der FPÖ unter Beweis zu stellen.
Rassistische Ausfälle freiheitlicher Funktionäre torpedieren regelmäßig das Bemühen von Parteiobmann Heinz-Christian Strache, die Regierungsfähigkeit der FPÖ unter Beweis zu stellen.APA/EXPA (JOHANN GRODER)
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Während die Regierungsfähigkeit der FPÖ zuletzt auch in der ÖVP angezweifelt wurde, fürchten die Freiheitlichen, dass Kanzler Sebastian Kurz irgendwann die Schüssel-Taktik anwendet.

Wien. Ein Gespenst geht um in der FPÖ, das Gespenst des Wolfgang Schüssel. Im Spätsommer 2002 beendete der damalige ÖVP-Kanzler die Koalition mit der FPÖ, um sie dann erneut aufzunehmen, nachdem er bei der Nationalratswahl im November die freiheitlichen Stimmen abgeräumt hatte.

Wiederholt sich die Geschichte mit einem neuen Gespenst namens Sebastian Kurz? Diese angstbesetzte Frage stellt man sich derzeit in der FPÖ. Ein schlechtes Ergebnis bei der EU-Wahl Ende Mai sei nicht die eigentliche Gefahr, sagt der ehemalige Europa-Abgeordnete Andreas Mölzer. Wirklich gefährlich für die FPÖ werde es, „wenn die ÖVP in den Umfragen auf 40 Prozent zumarschiert“. Zumal der Kanzler dann auf die Idee kommen könnte zu sagen: Er habe ja alles versucht, aber mit dieser skandalträchtigen FPÖ gehe es einfach nicht mehr . . .

Regierung

Zuletzt deutete sich ein solches Szenario zumindest an. Zweimal hatte Sebastian Kurz – erst wegen der FPÖ-Verbindungen zu den Identitären, dann wegen des „Ratten-Gedichts“ in Braunau – seinen Koalitionspartner öffentlich gemaßregelt, den türkis-blauen Nichtangriffspakt dabei missachtend. Für das Koalitionsklima sei das natürlich ein Rückschlag gewesen, erzählen Freiheitliche.

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