Ein ganzes Leben hinter Gittern

Lauren Kessler widmet sich in ihren Buchprojekten oft Lebenswelten, die für den Rest der Gesellschaft schwer einsehbar sind.
Lauren Kessler widmet sich in ihren Buchprojekten oft Lebenswelten, die für den Rest der Gesellschaft schwer einsehbar sind.(c) Daniel Novotny
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Lauren Kessler gründete eine Schreibgruppe im Hochsicherheitsgefängnis. Die Texte führen tief in den Alltag und die Gedanken von Männern, die seit 20, 30, 40 Jahren eingesperrt sind.

Am Ende des Gesprächs zeigt Lauren Kessler ein Foto her. Es zeigt sie umringt von einer Gruppe von sieben Männern. Die meisten von ihnen lächeln breit, das Lachen spiegelt sich in ihren freundlichen, offenen Gesichtern. Manche von ihnen haben schon keine Haare mehr, während einer der jüngeren eine längere krause Mähne sein Eigen nennen darf. Der älteste ist 80, der jüngste Ende 30. Sie sehen aus, als würden sie dem gleichen Verein angehören, in ihren schwarzen T-Shirts und den blauen Jeans. Vielleicht dem Kegelklub, vielleicht der Freiwilligen Feuerwehr. Aber das stimmt nicht.

Denn das Foto, das Kessler in einem Wiener Kaffeehaus auf ihrem Laptop hervorholt, zeigt sie umringt vom Lifers' Club. Die Männer auf dem Foto sind alles verurteilte Mörder, die bereits 20, 30, 40 oder sogar mehr Jahre im Oregon State Penitentiary, dem Hochsicherheitsgefängnis in Oregon, in den USA verbracht haben. Die meisten werden es nicht mehr lebend verlassen.

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