Tschechische Privatbahn Regiojet fährt Millionengewinn ein

Die in Tschechien, der Slowakei und in Österreich tätige Bahnfirma Regiojet hat im Vorjahr 9,7 Millionen Passagiere befördert und schwarze Zahlen geschrieben.

Die tschechische private Bahngesellschaft Regiojet hat 2018 einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 102 Millionen Kronen (3,97 Millionen Euro) erwirtschaftet, während sie im Jahr 2017 noch in der Verlustzone war. Die Erlöse stiegen 2018 mäßig auf 1,59 Milliarden Kronen an, teilte Regiojet in einer Presseaussendung am Montag mit. Das Unternehmen ist in Tschechien, der Slowakei und in Österreich tätig.

Gestiegen ist 2018 auch die Zahl der Passagiere, nämlich auf 9,7 Millionen. Dies sei auf die Stärkung der bisherigen und die Öffnung von neuen Verbindungen sowie auf die steigende Beliebtheit der Eisenbahn in Tschechien zurückzuführen. "Unsere Züge, die nicht subventioniert sind, bringen auf allen Linien Gewinn und diese positive Tendenz setzen wir auch im 1. Quartal dieses Jahres fort", sagte dazu der Besitzer von Regiojet, Radim Jancura, der als lauter Kritiker der staatlichen Tschechischen Bahn (CD) gilt.

Regiojet wolle seine Flotte mit Hilfe von neuen sowie modernisierten Waggons ausweiten. Von der Firma Bombardier will man neue Loks kaufen. "Wir haben weitere Einkäufe und Modernisierungen von Waggons im Wert von mehr als eine Milliarde Kronen vorbereitet, die wir in den nächsten zwei bis drei Jahren realisieren möchten", so der Sprecher von Regiojet, Ales Ondruj.

Die staatliche Bahn CD hat 2018 einen Gewinn in Höhe von fast 1,2 Milliarden Kronen (46,7 Millionen  Euro) erwirtschaftet, um 200 Mio. Kronen mehr als im Vorjahr. Dazu hat vor allem der Güterverkehr beigetragen, der einen Gewinn von 663 Millionen  Kronen erzielt hat. Demgegenüber landete der Personenverkehr in der Verlustzone mit Minus 230 Millionen  Kronen, teilte CD am Montag mit.

Der Personenverkehr bilanzierte mit einem Verlust, obwohl die Zahl der Passagiere 179 Millionen erreichte und damit den höchsten Stand seit zehn Jahren. Grund seien die steigenden Preise von Strom sowie zu hohe Kosten für den Ersatz-Busverkehr, den CD wegen häufiger Bahnsperrungen finanzieren müsse, hieß es.

Die Gewinne will CD für Investitionen in die Ausweitung der Waggon-Flotte und die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit nutzen. "In den kommenden fünf Jahren wollen wir rund 40 Mrd. Kronen in die Waggons investieren", bestätigte CD-Vorstandsmitglied Radek Dvorak. Die gesamte CD-Gruppe beschäftigt mehr als 23.000 Menschen.

(APA)

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