Föttinger: „Eine so erbärmliche Kulturpolitik“

Herbert Föttinger
Herbert FöttingerDie Presse
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Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger vergleicht die Aushungerung von Theatern in Österreich mit der Üppigkeit in Deutschland. Ein Gespräch über seine Pläne. Aber auch zur Konkurrenz, zu Burg- und Volkstheater, fällt ihm etwas ein.

Die Presse: Welche Größe hat das ideale Theater für Sie?

Herbert Föttinger: Ich liebe Theater mit ungefähr 600 Zusehern, wie das hier in der Josefstadt der Fall ist. Das Deutsche Theater in Berlin und die Münchner Kammerspiele haben auch diese Größe, die mag ich besonders. Im angelsächsischen Raum gibt es viele Häuser dieser Dimension. In ihnen haben Sie auf der Bühne noch das Gefühl, dass Sie mit dem Publikum kommunizieren können. Da fühlen Sie sich ihm nahe. Bei den 1200 Zusehern im Burgtheater ist das nicht so. Da muss es raustönen! Es gibt ja tolle Schauspieler, die dieses Tönen beherrschen, wie etwa Nicholas Ofczarek. Einige Leute lieben das. Ich möchte aber das Publikum spüren. Das große Theater verlangt hingegen eine gröbere Farbe. Dort kann man dann die „Wallenstein-Trilogie“ oder „Faust I und II“ spielen. Dazu gibt es eben das Burgtheater. Das kleinere Theater kann viel besser im Unausgesprochenen sein, das hinter dem Wort liegt. Ich finde, bei mir ist der „Professor Bernhardi“ gut aufgehoben.

Zu den Nachteilen kleinerer Theater zählen kleinere Ensembles. Wie schaffen Sie es, Schauspieler an Ihr Haus zu binden?

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