Das grün-weiße Schicksalsspiel

Archivbild: Andrija Pavlović (Rapid)
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Rapid reist als Underdog zum Cupfinale gegen Red Bull Salzburg. Im Wörthersee-Stadion wollen die Hütteldorfer dem Ligakrösus die Suppe versalzen und gleichzeitig ihre eigene lange titellose Zeit beenden.

Wien. Bei Rapids bisher letztem Cuptriumph gab der jetzige Trainer noch den Mittelfeldmotor auf dem Spielfeld. 24 Jahre war Dietmar Kühbauer alt, als die Hütteldorfer 1995 im Happel-Stadion den DSV Leoben 1:0 besiegten. „Es ist sehr lang her, war eine unglaublich schöne Geschichte. Ich glaube aber nicht, dass ich bei den Jungs Eindruck schinden muss“, sagt Kühbauer heute.

Die aktuelle Generation will am Mittwoch im Cupfinale in Klagenfurt (16.30 Uhr, ORF eins) ihr eigenes Kapitel Rapid-Geschichte schreiben. Allerdings wartet „ein hartes Stück Arbeit“, wie Coach Kühbauer weiß, der Gegner heißt schließlich Red Bull Salzburg.

Für die Wiener spricht der „Heimvorteil“. Bis Montagmittag waren rund 21.000 Tickets für die Partie im Wörthersee-Stadion abgesetzt. Während Salzburg mit 2000 eigenen Anhängern spekuliert, rechnet Rapid mit bis zu 19.000 Fans. „Das ist für uns enorm notwendig. Wir werden alles geben, damit wir gemeinsam mit unseren Fans eine Feier starten können“, meinte Kühbauer.

Der Cuptriumph wäre ein Befreiungsschlag für die gebeutelten Wiener. Die Titel-Durststrecke wäre beendet (zuletzt war man 2008 österreichischer Meister), zudem eine in der Bundesliga enttäuschende Saison durch den Europa-League-Platz für den Cupsieger einigermaßen gerettet. „Jeder Spieler weiß genau, was auf dem Spiel steht“, ist Kühbauer überzeugt.

„Qualitativ über uns“

Auf dem Weg ins Endspiel mussten die Rapidler im Vergleich zu Salzburg harte Brocken aus dem Weg räumen. Viermal gelang der Aufstieg gegen Bundesligisten, darunter zuletzt gegen den Lask.

Salzburg aber hat vier der jüngsten fünf Auflagen des ÖFB-Cups gewonnen. Nicht zu leugnen ist auch, dass der Ligakrösus die größere Erfahrung in wichtigen Partien besitzt. „Sie haben eine Mannschaft, die sehr guten Fußball spielen kann und qualitativ über uns zu stellen ist“, erklärte Kühbauer. Das alles soll aber keine Rolle spielen. Der Rapid-Coach versprach: „Wir werden ihnen einen heißen Fight liefern.“ (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2019)

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