Mitglieder der für die Oster-Anschläge verantwortlichen Extremistengruppe seien immer noch auf der Flucht, warnt die US-Botschaft. Dennoch finden wieder erste Sonntagsmessen statt.
Die USA befürchten weitere Anschläge in SriLanka. Es seien möglicherweise immer noch Mitglieder der Extremistengruppe auf der Flucht, die für die Attacken vom Ostersonntag verantwortlich sei, sagte US-Botschafterin Alaina Teplitz am Dienstag. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass die aktive Angriffsgruppierung nicht vollständig deaktiviert wurde. Wir glauben, dass derzeit die Planungen laufen."
Für die Anschlagsserie auf Kirchen und Hotels werden die Islamistengruppen NTJ und JMI verantwortlich gemacht, auch die IS-Miliz reklamierte die Tat für sich.
Kirche feiert wieder Gottesdienst
Zwei Wochen nach den Anschlägen wird die katholische Kirche unter strengen Sicherheitsvorkehrungen dennoch wieder Sonntagsmessen abhalten. "Am 5. Mai werden wir mit einer kleinen Zahl von Messen beginnen", sagte Kardinal Malcolm Ranjith am Dienstag. Je nach Lage werde es dann nach und nach wieder mehr Gottesdienste geben.
Die Kirche verfolge die Ermittlungen der Behörden zu den Selbstmordanschlägen am Ostersonntag genau und wolle sich ein Bild über die Sicherheitslage machen, bevor auch wieder täglich Gottesdienste abgehalten würden, sagte der Kardinal. Ranjith, der auch Erzbischof von Colombo ist, hatte bereits am vergangenen Sonntag eine Messe im Gedenken an die Opfer abgehalten - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Aus Angst vor weiteren Anschlägen wurde die Messe nur im Fernsehen übertragen.
Ranjith wird seit den koordinierten Attacken am Ostersonntag von bewaffnetem Sicherheitspersonal geschützt. Ein kugelsicheres Fahrzeug lehnte er jedoch ab. "Ich fürchte mich nicht. Doch ich möchte Sicherheit für meine Leute und das Land", sagte der Kardinal.
42 Ausländer ums Leben gekommen
Bei den Anschlägen sind nach jüngsten Angaben der Behörden 42 Ausländer getötet worden. Das erklärte das Außenministerium Sri Lankas am Dienstag und korrigierte damit die bisherige Zahl von 40 ausländischen Opfern nach oben. Weitere zwölf Ausländer könnten sich demnach unter den noch nicht identifizierten Leichen befinden.
Bis Montagabend (Ortszeit) seien die sterblichen Überreste von 25 Opfern an ihre Heimatländer überstellt worden. Elf der Opfer stammten nach Angaben des Ministeriums aus Indien. Großbritannien hatte demnach sechs, China vier und Dänemark drei Tote zu beklagen. Jeweils zwei Opfer kamen aus Saudiarabien, Spanien und der Türkei. Aus Bangladesch, Japan, den Niederlanden, Portugal, der Schweiz und den USA stammt jeweils ein Toter. Sechs weitere Opfer besaßen mehr als eine Staatsbürgerschaft, darunter ein Deutsch-Amerikaner.
Bei den Anschlägen an Ostersonntag waren nach Behördenangaben 253 Menschen getötet worden. Die Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die Attacken verantwortlich, glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatte - inzwischen reklamierte die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) die Tat für sich.
(APA/Reuters/AFP)