Zwei schlimme Buben und der "Bevölkerungsaustausch"

Der Identitären-Chef Martin Sellner hat Vizekanzler Straches “Bevölkerungsaustausch” ausdrücklich bestellt.

Wer wissen will, warum Heinz-Christian Strache just jetzt in einem Interview das für die Identitären typische Wort “Bevölkerungsaustausch” verwendet, werfe am besten einen Blick auf die Internetseite des deutschen Magazins “Sezession”. Dort veröffentlichte der Chef der österreichischen Identitären, Martin Sellner, am Donnerstag, dem 25. April - also einen Tag bevor Strache das Interview mit der “Kronen Zeitung” führte - einen Text über die durch Kurz erzwungenen FPÖ-Distanzierungen von den Identitären.

Was werde wohl passieren, fragt er darin, wenn es ein FPÖ Politiker “in nächster Zeit wagt, vom Bevölkerungsaustausch oder Geburtenraten zu sprechen, wie das Strache bisher regelmäßig tat? Der nächste Skandal und der nächste Rücktritt müssten folgen.” Entscheidend dafür, ob es dem “Gegner” gelinge, die FPÖ zu einem Teil des Establishments zu machen, werde nun sein, “ob die FPÖ es weiterhin wagt, den Bevölkerungsaustausch als solchen zu benennen.”

Kein Wunder, dass der Tags darauf im “Krone”-Interview platzierte Satz - “Deshalb gehen wir den Weg für unser Heimatland Österreich, den Kampf gegen den Bevölkerungsaustausch, konsequent weiter ...” - so vorgefertigt klingt; kein Wunder auch, dass Sellner den Vizekanzler gleich danach so überschwänglich gelobt hat.

Da hat Lehrer Kurz also den schlimmen Buben Heinz-Christian dazu gebracht, seinen noch schlimmeren Freund Martin zu verraten. Martin aber schickt Heinz-Christian eine Nachricht: Ich hab dir eine Stinkbombe vorbereitet, wirf sie und wir sind wieder Freunde. Und Heinz-Christian (ätsch, Herr Lehrer!) - er hat sich getraut!

Zwei Neunjährige in der Schule: Ja, das wäre schön.

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