Salzburg besiegt Rapid im Cupfinale

Die Salzburger jubeln mit dem Pokal
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Der designierte Meister feierte dank zweier Tore in drei Minuten einen 2:0-Erfolg. Rapid beklagte fehlendes Spielglück und ist für den Europacup nun auf das Play-off angewiesen.

Nach einem Jahr Pause heißt der Cupsieger wieder Salzburg. Die Mozartstädter gewannen das Finale in Klagenfurt gegen Rapid 2:0 und nahmen Kurs auf das sechste Double der Red-Bull-Ära. Ein Doppelschlag durch Rene Farkas (37.) und Munas Dabbur (39.) entschied zugunsten des designierten Meisters, der den neuen Pokal zum 100-Jahr-Jubiläum des Bewerbs stemmen durfte. „Wir haben den Cupfight angekommen, das war ein schwieriges Spiel. Jetzt sind wir überglücklich, ich freue mich für meine Jungs“, sagte der mit Bier geduschte Salzburg-Trainer Marco Rose, der sich mit drei Titeln nach Mönchengladbach verabschieden wird.

Rapid verpasste den ersten Cupsieg seit 1995 sowie das direkte Ticket in die Europa-League-Gruppenphase (das geht nun an den Tabellendritten) und kann sich nur noch über das Play-off – erst Top zwei der Qualifikationsgruppe gegeneinander, dann gegen den Fünften der Meistergruppe – für das internationale Geschäft qualifizieren. „Nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft hat heute gewonnen“, befand Trainer Dietmar Kühbauer.

Die Cuptitel der beiden Klubs
Die Cuptitel der beiden Klubs(c) Die Presse/GK

Ersatzmann Farkas mehrmals im Mittelpunkt

24.200 Zuschauer waren ins Wörthersee-Stadion gekommen, das ob der Polizei-Bedenken rund um das ursprünglich vorgesehene Austria-Stadion als Ersatzort eingesprungen war, der überwiegende Großteil davon in Grün-Weiß. Rapid trat mit einem kompakten Mittelfeld an, Stefan Schwab sollte den offensiven Kreativpart übernehmen. Es gelang den Hütteldorfern auch die erste halbe Stunde lang gut, den gegnerischen Spielfluss nicht aufkommen zu lassen, klare Torchancen resultierten daraus allerdings nicht. Auf der Gegenseite bot Marco Rose als Ersatz für den verletzten Kapitän Andreas Ulmer überraschend Patrick Farkas auf. Für den 26-Jährigen war es nach einem Kreuzbandriss erst der zweite Einsatz, der erste von Beginn an, in dieser Saison – und er sollte das Vertrauen belohnen. „Solche Geschichten schreibt der Fußball. Ich habe meine Chance bekommen und wollte allen zeigen, dass ich Teil der Mannschaft bin“, sagte Farkas nach dem Spiel, bei dem er mehrfach im Mittelpunkt stand.

Zunächst hebelte ein Doppelpass mit Dabbur die Rapid-Abwehr aus und der Außenverteidiger schloss mit dem Spitz durch die Beine von Richard Strebinger zur Führung ab (37.). Bis dahin war Salzburg bis auf einen Schlager-Schuss (29.) wenig gelungen, dem Spielaufbau fehlte es auf dem eines Cupfinales nicht würdigen Rasen an Tempo und Präzision. Dann aber legte die Rose-Elf nach: Dabbur eroberte erst selbst den Ball und bekam ihn danach von Zlatko Junuzovic perfekt auf den Kopf gezirkelt – 2:0, die grün-weiße Innenverteidigung sah dem Israeli nur zu (39.). Es war Glück für Rapid, dass Fredrik Gulbrandsen kurz darauf einen Heber neben das Tor setzte, als Strebinger zu lange gezögert hatte (41.).

Rapid hadert

Kurz vor der Pause ließ Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nach einem Freistoß einen Rempler gegen Mario Sonnleitner im Strafraum ungeahndet. Rapid haderte weiter, als ein Kopfball von Mert Müldür an die Latte ging (60.) und erst recht, als der vermeintliche Anschlusstreffer durch Sonnleitner nach einem Freistoß aberkannt wurde (75.). Der Referee ahndete einen Stoß Christoph Knasmüllners, eine übertrieben harte Auslegung vor allem in Anbetracht der Situation in der ersten Halbzeit.

Salzburg verbuchte einen Fallrückzieher von Dabbur (54.), spielte die Konter ansonsten nur einmal konsequent zu Ende, doch Patson Daka schob den Ball an Strebinger und dem Tor vorbei (79.). Treffer fielen daher keine mehr, stattdessen gingen die Wogen hoch: Ein nicht gepfiffenes Foul an Daka brachte Farkas zur Weißglut und ihm Gelb-Rot ein (83.).

Während Salzburg über den insgesamt achten Titel in den vergangenen fünf Jahren jubelte – am Sonntag könnte der neunte folgen – muss Rapid weiter warten: Die Durststrecke seit der Meisterschaft 2008 ist die längste der Vereinsgeschichte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2019)

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