Trichets friedliche Kriegserklärung an den Dollar

Archivbild: EZB-Präsident Jean-Claude Trichet im Jahr 2010
Archivbild: EZB-Präsident Jean-Claude Trichet im Jahr 2010REUTERS
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Der ehemalige EZB-Chef Jean-Claude Trichet kritisiert den Einsatz der „Dollarwaffe“ durch die USA. Aber er mahnt zur Vorsicht: Ein direkter Angriff auf den Dollar würde auch dem Euro schaden.

Donald Trump setzt den Dollar als Waffe ein. Er nützt die Stellung des Dollar als Druckmittel. Bestes Beispiel: Die neuen Sanktionen gegen den Iran. Für Europa, Russland und China ist das ein großes Problem. Sie hatten sich auf den Atom-Deal verlassen, in dem vereinbart worden war, den Dollar als neutrale Leitwährung zu nutzen. Das ist vorbei. In Europa herrscht rund um das 20. Jubiläum der Euro-Einführung 1999 Aufregung. Viele rufen nach einer Stärkung des Euro – etwa im Ölhandel. Aber der ehemalige EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bremst. „Wir sollten nicht darauf abzielen, den Dollar zu attackieren“, sagte er am Donnerstag in Wien. Er will die Schlacht ohne Kampf gewinnen. Es ist quasi eine friedliche Kriegserklärung.

Damit geht Trichet ein bisschen auf Distanz zur EU-Kommission, die in Sachen Dollar zuletzt viele Hemmungen verloren hat und die offene Konfrontation sucht. Die Abhängigkeit vom Dollar bringe für Europa „Unsicherheiten, Risken und Kosten mit sich“, heißt es aus der Behörde.

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