Warum die Regierung die kalte Progression liebt

Finanzminister Löger, im Hintergrund Kanzler Kurz und Vizekanzler Strache bei der Präsentation der Steuerreform am Dienstag.
Finanzminister Löger, im Hintergrund Kanzler Kurz und Vizekanzler Strache bei der Präsentation der Steuerreform am Dienstag.(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
  • Drucken

Eigentlich wollte die ÖVP/FPÖ-Koalition als eine der ersten Maßnahmen die kalte Progression abschaffen. Dass das jetzt nicht passiert, hat nachvollziehbare Gründe.

Eigentlich könnte die kalte Progression schon abgeschafft sein, wäre es nicht 2017 zu Neuwahlen gekommen. Damals hatten sich die Koalitionspartner SPÖ und ÖVP in ihrem Regierungspakt II vom Jänner 2017 auf eine „Abschaffung der kalten Progression ab dem Jahr 2019“ geeinigt. Doch dann übernahm Sebastian Kurz im Mai 2017 die Führung der ÖVP von Reinhold Mitterlehner, ein halbes Jahr später gab es Neuwahlen – und viele Vorhaben der SPÖ/ÖVP-Regierung blieben unerledigt.

Wobei das lautstark verkündete Ende der schleichenden Steuererhöhung (durch Nichtanpassung der Tarifstufen an die Inflation, Anm.) schon bald nach der Unterzeichnung des Regierungspakts II relativiert wurde. Zuerst wollte die ÖVP eine automatische jährliche Anpassung aller Tarifstufen an die Teuerung, daraus wurde bald eine Anpassung, wenn die Inflation kumuliert fünf Prozent erreicht hat – und schließlich wollte die SPÖ überhaupt nur noch die untersten zwei Steuerstufen (damals 25 und 35 Prozent) an die Inflation anpassen.

>> Leitartikel: Wie sich die Steuerbürger ihre „Entlastung“ selbst zahlen

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

SUV werden stärker belastet.
Österreich

Wie viel Öko steckt in der Autosteuer?

Die Normverbrauchsabgabe und die motorbezogene Versicherungssteuer orientieren sich künftig stärker am CO2-Ausstoß. Wer umweltbewusster fährt, fährt künftig deutlich billiger.
Österreich führt 2020 eine Online-Werbeabgabe ein, die nur Internetgiganten wie Google, Facebook, Amazon und Apple treffen soll.
Österreich

Digitalsteuer: Wirtschaft zweifelt an Treffsicherheit

Mit der Digitalsteuer will die Regierung Google und Co. treffen. Die Wirtschaftskammer bezweifelt das.
Innenpolitik

Erster Teil der Steuerreform geht in die Begutachtung

Die konkreten Gesetzentwürfe für einen Teil der für 2019 und 2020 geplanten Maßnahmen liegen vor - darunter die Neuberechnung der Nova und Erleichterungen für Unternehmer.
Symbolbild
Innenpolitik

Steuerreform: SPÖ warnt vor Sparen mit dem "Rasenmäher"

Finanzsprecher Krainer beanstandet die türkis-blauen Pläne und fordert von Finanzminister Hartwig Löger die Herausgabe genauerer Zahlen.
Finanzminister Hartwig Löger.
Innenpolitik

Das schwierige Sparen für die Steuerreform

Die Ministerien sollen eine Milliarde Euro sparen. Das Bildungsressort fühlt sich nicht angesprochen, das Heer will mehr Mittel, auch Soziales und Inneres brauchen eher mehr als weniger Geld.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.