Jetzt kommt der Temperatursturz – mit viel Wind

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Auf einen der wärmsten Aprilmonate folgt ein Kälteeinbruch. Was ist am Wochenende zu erwarten – und bringen Regen und Kälte Entwarnung für die Landwirtschaft?

Wien. Von an die 30 Grad vor einer Woche auf nur mehr vier bis maximal zehn Grad, die uns am Wochenende erwarten: Der April ist vorbei, das Wetter bleibt wechselhaft.

1. Kälteeinbruch, vier bis zehn Grad, viel Wind. Was genau ist am Wochenende zu erwarten?

Es wird ungewöhnlich kalt. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostiziert, fallen die Temperaturen am Sonntag auf nur noch vier bis zehn Grad. Wegen des erwarteten Schneefalls bis in die Täler hat die ZAMG sogar eine Wetterwarnung herausgegeben. Bevor es am Wochenbeginn freundlicher wird, überwiegen heute, Freitag, Wolken, am Nachmittag kann es zu Gewittern kommen. Am Samstag sorgt Tiefdruckeinfluss im ganzen Land für dichte Wolken, oft ist mit Regen, lebhaftem Wind und maximal 14 Grad zu rechnen. Am Sonntag wird es kalt, bedeckt mit teilweise ergiebigen Niederschlägen. Zwischen Vorarlberg und dem Waldviertel kann es zu Schneefall bis in höhere Tallagen kommen. Ab Montag sollte sich dann Hochdruck durchsetzen.

2. Sommer und Winter in kürzester Zeit – setzt sich im Mai das Aprilwetter fort?

In gewisser Weise passt der Mai gut zum April: Schließlich brachte der (unterhalb von 400 Metern Seehöhe) bereits ein bis drei Sommertage mit Höchsttemperaturen von mindestens 25 Grad Celsius, bis es Ende des Monats in vielen Tälern geschneit hat. In St. Jakob im Defereggental etwa lagen vorigen Sonntag elf Zentimeter Schnee. In Summe aber ist der April 2019 laut ZAMG-Bilanz zu warm ausgefallen und lag um 1,5 Grad über der Vergleichsperiode 1981 bis 2010. „Damit war das in Österreich einer der 25 wärmsten Aprilmonate seit Messbeginn 1767“, sagt Alexander Orlik von der ZAMG. Auch beim Niederschlag zeigen sich mehr Extreme: So hat sich im Norden und Osten, vom Burgenland bis Oberösterreich, die Trockenheit von Februar und März fortgesetzt. Hier brachte der April 50 bis 75 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel. Um 25 bis 75 mehr Niederschlag als im Schnitt fiel zum Teil in Tirol, Osttirol und Oberkärnten.

3. Auf die Trockenheit folgen Regen und Kälte – was heißt das für die Landwirtschaft?

Die Trockenheit im April hat heuer für Probleme in der Landwirtschaft und Angst vor Ernteausfällen wie 2018 gesorgt. Diese Lage entspannt sich teilweise: In manchen Regionen hat es weniger als zehn Millimeter (also weniger als zehn Liter pro Quadratmeter) geregnet, das bringe wenig, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Wo es mehr als 25 bis 30 Millimeter geregnet hat, dürfte die Gefahr für ein paar Wochen gebannt sein. Allerdings, schon die bisherige Dürre hat irreversible Schäden angerichtet: Winterkulturen wie Weizen, Roggen oder Wintergerste hätten die Pflanzen, die Zahl der Halme und die Masse, reduziert, das werde nicht mehr wettgemacht. Die Kälte sollte nun keine Gefahr bringen – zumindest, wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunkt bleiben und nicht empfindliche derzeit blühende Pflanzen wie etwa der Raps eingeschneit werden.

4. Mit der Kälte kommt auch Wind. Wird der Wind mit den Wetterextremen generell mehr?

Am Wochenende ist mit kräftigem Wind zu rechnen, teilweise sogar mit Sturmböen. Schon der April war gefühlt, besonders in Wien, ein äußerst windiger Monat. Wird mit den Wetterextremen der Wind mehr? Da täuscht offenbar der Eindruck. Wien ist – und war immer – eine sehr windige Stadt, das liegt an der Lage am Alpenrand. Aber langfristig beobachte man, dass die Zahl der Tage mit Böen mit mehr als 76 km/h (da spricht man von Sturm) nachgelassen hat, wie Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet erklärt. Und generell werde in Wien der Wind weniger. Das liege daran, dass als Effekt des Klimawandels das Westwindband schwächer wird, dadurch halten sich Wetterlagen länger – und der Wind nimmt ab. Auch wenn man davon in den kommenden Tagen noch nichts bemerken wird.

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