Niederlande: Austritt aus Euro gefordert

Niederlande Austritt Euro gefordert
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Populisten gegen Griechenland-Hilfe.

DEN HAAg.Bisher machte er mit seiner heftigen Islam-Kritik Furore. Jetzt hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders ein neues Thema entdeckt – den Euro. Wilders will, dass die Niederlande die Eurozone verlassen. „Wir müssen die Option, um aus der Eurozone auszuscheiden, seriös prüfen“, sagte er in einer Reaktion auf die Finanzhilfe für Griechenland. Die Niederlande werden 1,8 Mrd. Euro zahlen.

„Es ist die große Frage, ob wir all das Geld, das wir jetzt nach Athen überweisen, je wieder zurückbekommen werden“, warnte Wilders. „Wir können die Griechen nicht zwingen, die Eurozone zu verlassen. Aber wir können selbst entscheiden, das zu tun.“

Wilders Konkurrentin, die Populistin Rita Verdonk mit ihrer neu gegründeten Partei „Trots op Nederland“ TON („Stolz auf die Niederlande“), geht sogar einen Schritt weiter. Verdonk, die ebenfalls bei den Parlamentswahlen am 9.Juni antritt, will nicht nur die Wiedereinführung des Guldens in den Niederlanden und den Austritt aus der Eurozone, sondern sie fordert eine Währungsunion mit Deutschland. Die gab es zu Zeiten der D-Mark und des Guldens schon. Denn seit 1983 war der Gulden fest an die D-Mark gekoppelt. Bis 1999 die Einführung des Euros kam und D-Mark und Gulden in den Euro aufgingen.

Teilung der Eurozone

Wirtschaftswissenschaftler haben indes die Teilung der Eurozone in eine „Weichwährungsregion“ und in eine „Hartwährungsregion“ vorgeschlagen. „Das Problem Griechenland kann man nicht isoliert betrachten. Das Beste wäre es wohl, einen Nordic-Euro und einen (südlichen) Medic-Euro einzuführen“ meint etwa Professor Alfred Kleinknecht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2010)

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