Wo die Klänge verstummen

Wladimir Fedosejew bescherte mit Musik von Dmitri Schostakowitsch einen beklemmenden Abend im Musikverein.

Am Schluss nur Endzeitstimmung: Die Musik löst sich in ihre Einzelteile auf – was früher noch wie Nebelschwaden vorübergezogen ist, strebt nun der Entmaterialisierung entgegen – da vielleicht noch die Idee eines Rhythmus oder eines Herzschlags, mehr aber nicht – the rest is silence. Mit der Sprache haben die Töne auch ihren Mitteilungscharakter verloren. Wie verblüffend ähnlich doch Tristan stammelnd Marke gegenübersteht: „Oh König, das kann ich dir nicht sagen und was du frägst, das kannst du nie erfahren . . . Dem Land, das Tristan meint, der Sonne Licht nicht scheint.“

Beklemmende wie atemraubende Momente nun im Wiener Musikverein beim Verklingen von Dmitri Schostakowitschs Symphonie Nr. 15, bei der eine intime Musik lediglich sich selbst definieren kann, denn auch in Schostakowitschs Leben schien nicht oft „der Sonne Licht“.

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