Management im Kopf

Bullshit gehört auf den Misthaufen

Folge 148. Zum Reflektieren am Sonntag: Selbstorganisation.

Manager, die über zu hohe Komplexität von Systemen klagen, schrieb ich letzte Woche hier, beklagen im Grunde deren schlechte Organisation. Für diese sind sie nicht selten selbst verantwortlich, zumindest aber mitverantwortlich. Geht es um Systemisches, ist es leider die Regel, dass wertvolle Begriffe und Konzepte zu Humbug vermanscht werden. Nicht nur wegen Missverständnissen. Oft einfach nur, weil Bullshit gut klingt. Ein Beispiel: „Selbstorganisation“.

Nicht-Organisation

Das Internet, zum Beispiel, ist ein komplexes System, das aus unfassbar vielen komplexen, aber auch einfachen Systemen besteht. Und es ist ein System, das bis heute kein Mensch organisiert hat. Für das Internet wurde nur eine technische Basis geschaffen und erreichbar gemacht. Aber es wurden keine Strukturen und Regeln festgelegt, was im Internet wie zu passieren hat. Kann man deshalb sagen, dass sich das, was im Internet entsteht und vor sich geht, von selbst organisiert? Nein. Irgendjemand muss etwas tun, damit etwas entstehen kann. Auch etwa Bots sind nicht von selbst entstanden. Sie haben sich weder selbst erfunden, noch haben sie sich selbst programmiert. Das Internet ist kein Beispiel für Selbst-Organisation, auch wenn es oft verwendet wird, es ist eines für Nicht-Organisation.

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