Auch Europas Börsen schwer unter Druck

Wichtige Börsenbarometer in Asien brachen um bis zu sechs Prozent ein.
Wichtige Börsenbarometer in Asien brachen um bis zu sechs Prozent ein. APA/AFP/DANIEL ROLAND
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Der ATX in Wien gab bis zu Mittag um 2,3 Prozent nach. Die Eskalation im Handelsstreit zwischen USA und China belastet die Märkte.

Die jüngste Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China hat weltweit die Börsen einbrechen lassen. Die Wiener Börse hat am Montag ihre Kursverluste bis Mittag noch einmal deutlich ausgeweitet. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.102,63 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 71,59 Punkten bzw. 2,26 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen trudelten am Montag zu Mittag weiter in die Verlustzone, der DAX/Frankfurt -2,15 Prozent und der CAC-40/Paris -2,19 Prozent. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 70,26 Einheiten oder 2,01 Prozent auf 3.432,22 Punkte. Am Freitag war dem DAX der Sprung über die 12.400er Marke gelungen. In der Folge konnte ein neues Jahreshoch markiert werden. In London wird aufgrund eines Bankfeiertags heute nicht gehandelt.

Bei den Einzelwerten rutschten in Wien die Aktien des stark in China engagierten Leiterplattenherstellers AT&S mit einem Minus von 5,80 Prozent auf 18,04 Euro ans ATX-Ende ab. Unter den Index-Schwergewichten zeigten sich Raiffeisen (minus 3,39 Prozent auf 23,38 Euro), Erste Group (minus 3,29 Prozent auf 34,09 Euro) und OMV (minus 3,29 Prozent auf 44,62 Prozent) besonders schwach.

China-Börsen schwach

Zuvor hatten Anleger in China wegen des drohenden Scheiterns der Handelsgespräche zwischen Peking und Washington die Flucht ergriffen. Das wichtigste Börsenbarometer CSI300 und der Shanghai-Composite-Index brachen jeweils um mehr als sechs Prozent ein. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel zuletzt um 3,14 Prozent auf 29.137,06 Einheiten. Damit tendiert er so tief wie seit Ende Februar nicht mehr.
In Japan und Südkorea blieben die Börsen wegen Feiertagen geschlossen. "An den Märkten wird die Situation jetzt neu bewertet, weil man bislang davon ausgegangen war, dass die Verhandlungen ihrem Ende zugehen", sagte Analyst Ken Cheung von der Mizuho Bank in Hong Kong.

Am Wochenende war der Streit zwischen den USA und China um höhere Warenzölle eskaliert. US-Präsident Donald Trump hatte überraschend für kommenden Freitag eine Erhöhung von Importzölle für bestimmte chinesische Produkte auf 25 Prozent angekündigt. "Die große Frage ist nun, ob das eine von Trumps berüchtigten Verhandlungstaktiken ist oder ob es wirklich zu einer solch deutlichen Zollerhöhung kommen wird", sagte Analyst Nick Twidale vom Brokerhaus Rakuten Securities. "Falls es letzteres sein sollte, wird das weltweit auf die Börsen erheblichen Druck ausüben."

Die chinesische Landeswährung Yuan fiel mit 6,7994 Dollar auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Als sicherer Hafen gefragt war hingegen der japanische Yen, der auf den höchsten Stand seit fünf Wochen kletterte.

(APA/Reuters)

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