Europäischer Bücherkanon: Männermemoiren und Thatchers „No, no, no!“

Lächelnd gegen den EU-„Superstaat“: Thatchers berühmte Brügge-Rede ist eines der „100 Bücher“.
Lächelnd gegen den EU-„Superstaat“: Thatchers berühmte Brügge-Rede ist eines der „100 Bücher“. (c) Getty Images (Terry O´Neill)
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Bürgernah und zukunftsweisend möchte das Europaparlament sein. Vielleicht sollte es dafür einmal seinen Bücherkanon überdenken. Über die merkwürdige Liste der „100 Books on Europe to remember“.

Lang war er gesellschaftlich out. Dann merkte man, dass er doch ein bisschen fehlt, wenn er ganz fehlt: der Bücherkanon. Zumal Listen jeglicher Art wieder florieren, als Geländer in einer immer unübersichtlicheren Welt.

Es überrascht also nicht, dass auch das Europaparlament im vergangenen Jahr seine Variante der „100 places to see before you die“ ins Netz gestellt hat – die Liste der „100 Books on Europe to remember“.

Die ausgewählten Bücher reichen von der Zwischenkriegszeit (1930) bis 2014, dem Jahr der letzten Europawahlen. Bürgernah und zukunftsorientiert will sich das Europaparlament rund um die bevorstehenden Wahlen den Europäern zeigen. Also, wie sehen seine Bücherempfehlungen aus?

Da gibt es zunächst einmal auffallend viele Männermemoiren, bevorzugt französische. Die Memoiren von EU-Gründervater Jean Monnet; die Memoiren von EU-Kommissionspräsident Jacques Delors; die Memoiren des französischen Präsidenten Charles de Gaulle. Überhaupt dominieren Texte von oder über wichtige EU-Männer, wie Robert Schumans „Für Europa“ oder „Eine Idee von Europa“ des früheren EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi.

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