Ein Naturgesetz: Wer isst, muss irgendwann auch ausscheiden

Hausmauern anpinkeln ist klarerweise tabu. Nun sollen in Wien Hunde aber auch bei Bäumen nicht mehr das Haxl heben dürfen. Ein Hund erklärt sich.

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Hallo. Ich heiße Vito und bin der Letztgeborene einer angesehenen Familie. Ich bin groß und schwarz, was für manche Menschen eine beängstigende Kombination ist. Aber ich bin das, was man einen gutmütigen Hund nennt, achte auf meine Gesundheit, bin durchgeimpft, gechippt, gehe regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen. Dass ich kastriert wurde, war zwar echt nicht mein größter Wunsch, aber das Leben ist trotzdem schön. Ich besuche die Schule, um zu verstehen, was mein Mensch von mir will. Und der lernt wiederum, was ich ihm mitteilen möchte. Wenn ich ausgehe, führe ich meinen Menschen immer an der Leine. Nur auf eigens für mich und meine Genossen markierten Spielplätzen lasse ich ihn frei. Öffentliche Verkehrsmittel, in denen mir verlässlich jemand auf die Zehen steigt, ohne sich zu entschuldigen, mich stattdessen angrantelt, benutze ich nur mit Mundschutz.

Ich bin, wie alle Labradors, ein leidenschaftlicher Esser. Und ich liebe klares Wiener Hochquellwasser. Was reingeht, muss aber logischerweise nach dem Verdauungsprozess auch wieder raus. Doch auch wenn ich noch so dringend pinkeln muss, weiß ich: Hausmauern sind verboten, Autos, Fahr- und Motorräder ebenso. Das mit dem Gehsteig hat ein bisschen gedauert, aber dank guten Zuredens und ebensolcher Leckerlis habe ich es schließlich kapiert. Heißt also: Ich achte darauf, die Umwelt nicht zu verschmutzen. Mein Hinterbein hebe ich nur bei Bäumen. Meine Häufchen setze ich bevorzugt an den Wiesenrand, mein Mensch erledigt verlässlich die rückstandsfreie Beseitigung.

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