Laut den Schülern sind die Veränderungen merkbar. Die Matura sei freilich nach wie vor anspruchsvoll gewesen.
„Man hat gemerkt, dass etwas geändert wurde“, sagt Bundesschulsprecher Timo Steyer zur Matura in Mathematik am Mittwoch. Laut ersten Rückmeldungen von Maturanten seien etwa die Texte pointierter gewesen als in früheren Aufgaben. Die Angabetexte waren einer von mehreren Punkten, die das Bildungsministerium nach dem Mathematikdesaster im Vorjahr angepasst hat. Die Aufgaben hat das Ministerium am Mittwochnachmittag online gestellt.
Dennoch berichteten die Maturanten laut Steyer, dass die Matura in Mathematik nicht einfach gewesen sei. „Sie war nach wie vor anspruchsvoll.“ Diese Rückmeldung gab es vor allem für den zweiten Prüfungsteil an den AHS. „Der Eindruck einiger Schüler war, dass ein Vierer leichter zu schaffen war als bisher, aber gute Noten nach wie vor schwierig zu erreichen sind“, sagt Steyer.
Im Vorjahr waren in Mathematik an den AHS rund 22 Prozent an den schriftlichen Klausuren gescheitert, an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) waren es 19 Prozent. Deshalb sollten heuer die Aufgabenstellungen kürzer und einfacher verständlich werden.
Zeiteinteilung wurde gelockert
Außerdem wurde an den AHS die Zeiteinteilung der aus zwei getrennten Blöcken bestehenden Matura gelockert. Bisher musste der zweistündige Grundlagenteil (24 Punkte) mit einfacheren Aufgaben gelöst und abgegeben werden, anschließend der zweieinhalbstündige zweite Teil mit anspruchsvolleren Aufgaben (ebenfalls 24 Punkte). Nun können beide Aufgabenteile über die vollen viereinhalb Stunden bearbeitet werden.
Weitere Änderung: Im Grundlagenteil können bei bestimmten Aufgaben nun auch halbe Punkte verteilt werden - bisher gab es nur für die vollständig korrekte Lösung einen vollen Punkt und sonst keinen. Und schließlich wird der Bewertungsschlüssel geändert: Für einen Vierer waren bisher 16 Punkte im Grundlagenteil nötig, wobei im zweiten Teil dafür noch vereinzelt "Bonuspunkte" gesammelt werden konnten. Nun reichen als zweite Möglichkeit auch insgesamt 24 Punkte aus beiden Teilen für ein Genügend.
Verschiedene Notenschlüssel
Überraschungen kann es dafür bei der Benotung geben: Je nach erreichter Punktezahl im Grundlagenteil gibt es zwei unterschiedliche Notenschlüssel. Wer mindestens 16 Punkte im Grundlagenteil erreicht, bekommt ab 24 Punkten einen Dreier und ab 33 Punkten einen Zweier. Wer im Grundlagenteil dagegen unter 16 Punkten bleibt, allerdings insgesamt auf 24 Punkte kommt, erhält mit 24 Punkten nur einen Vierer, ab 29 Punkten einen Dreier und ab 36 Punkten einen Zweier.
>>> Zu den Maturaaufgaben in Mathematik 2019
(APA/red.)