Das Volkstheater muss sich neu erfinden

Pressekonferenz zum Volkstheater-Programm.
Pressekonferenz zum Volkstheater-Programm.APA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Die Krise ist sehr arg. Doch Anna Badoras letzter Spielplan verweist auch auf die Zukunft des Hauses.

Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“, „Die Reißleine“, „Wir Hungerkünstler“: Manche Titel aus dem Volkstheater-Programm für die nächste Saison klingen wie unfreiwillige Selbstironie oder wie ein Hilfeschrei. Absturz der Auslastung, Grundsatzdiskussionen, Sinnkrise: Das Haus ist in einer schlimmen Lage. Aber es gibt auch positive Signale: Anna Badoras letzter Spielplan verrät mehr Bodenhaftung als bisher. „Theater gegen das Publikum“ nannte einst der Kritiker Curt Riess seine Verdammung des Regietheaters. Dieses hat sich zwar durchgesetzt, aber Theater gegen das Publikum wird niemals funktionieren.

Wo soll das Volkstheater hin? Exquisite Hochkultur verspricht die Burg, Konservativere wählen die Josefstadt. Dem Volkstheater bleibt der Trash, das Bunte, Ungeordnete, der Stoff fürs junge Publikum und dessen Anhang. Badora hat viel probiert. Ihre Nachfolger könnten von ihrem Ideenreichtum profitieren. Politisches Theater wird nun gewünscht. Oje. Jeder Autor weiß, dass politische Botschaften am besten einschlagen, wenn man sie in spannende Geschichten packt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Einmal sollte es nur ums Programm gehen: Anna Badora (3. v. l.) bei ihrer letzten Spielplanpräsentation.
Bühne

Anna Badora trotzt der Krisenstimmung

Die scheidende Intendantin bestreitet ihre letzte Spielzeit mit Doderer, Brecht und David Schalko.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.