Schweden holt sieben Waisenkinder von Jihadisten zurück. Bei den Kindern der Wienerin Sabina S. muss der Magistrat noch ihre Staatsbürgerschaft feststellen. Aber wie?
Wien/Qamishli. Er zog, gemeinsam mit seiner Familie, im September 2014 in den Jihad. Sein Name war Michael Skråmo, ein norwegischer Staatsbürger, der im schwedischen Göteborg aufgewachsen ist und der schon im Jahr 2005, mit 20 Jahren, zum Islam konvertierte. Aus Syrien gibt es Bilder von ihm, wie er stolz mit Waffe und Kind vor Flaggen des sogenannten Islamischen Staates (IS) posierte. Die jüngste Entscheidungsschlacht in Baghuz, als der IS sein letztes Territorium verlor, überlebten Skråmo und seine schwedische Frau nicht. Sie hinterlassen sieben Kinder, vier von ihnen kamen im „Kalifat“ auf die Welt.
Das Schicksal der Kinder hat die skandinavischen Medien länger beschäftigt. Nun dürften sie sich auf dem Weg nach Schweden befinden: Am Dienstag traf eine Delegatin aus Stockholm im Nordosten Syriens ein, berichten kurdische Medienportale. Demnach wurden bei einem offiziellen Treffen zwischen ihnen und Vertretern der kurdischen Verwaltung Details zur Übergabe der Kinder besprochen und vereinbart. Anschließend habe die Delegation mit den Kindern Syrien verlassen. Bereits zuvor hatte der Großvater mütterlicherseits die Kinder in al-Hasakah besucht; er habe mehrere Monate lang dafür gekämpft, seine Enkel nach Schweden zu bringen, gab er zu Protokoll.