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Grund für Optimismus? – Nach der Digitalisierung kommt der Mensch

Blog "fach-kräftig", Folge 25. In diesem Blog nähert sich wöchentlich eine Top-Führungskraft dem Thema Fachkräfte aus der Perspektive ihrer Branche und ihres Unternehmens. Diese Woche: Monika Mandl, Gebrüder Weiss.

Gelernte Österreicher neigen zum Jammern! Lehrer suchen nach Fehlern! Eltern bekritteln Verhalten! Führungskräfte haben die Problemsicht! Alles Aussagen die vielerorts zutreffen. In meiner Rolle als HR Verantwortliche habe ich in meiner Arbeit mit Menschen sehr oft beobachtet, dass weder jammern noch Problemsicht noch Defizitorientierung nützlich oder hilfreich sind.

Das soll nicht bedeuten, dass wir das Leben durch die rosarote Brille – NEIN – die Lösung ist sehr einfach: schauen wir dorthin, was wir gut können, was gut funktioniert, wo es Potenzial, Wissen, Können gibt! Dann fließt Energie, entsteht Neues und freudvolles Gestalten wird möglich. Keine Pflicht, sondern Lust! Gerade im Zeitalter der Digitalisierung entstehen bei Menschen Ängste – was wird sein? wird es meinen Job in 20 Jahren noch geben? Ich bin überzeugt, dass der Begriff Arbeit im heutigen, ein wenig veralteten, Bild der Baby Boomer oder X-Generation in eine völlig andere Dimension aufbricht: das Menschliche wird wieder wichtiger! Jene Fähigkeiten, die keine Computersysteme übernehmen können, werden vor allem gefragt sein: Kreativität, Emotionale Intelligenz, Vernetztes Denken, Kooperation, Zuhören, Menschenkenntnis, komplexe Problemlösungskompetenz, und Ähnliches. Junge Menschen glauben an ihre Potenziale und wollen sie sinnstiftend  einsetzen.

Arbeits- und Freizeit verschwimmen völlig und es geht um die Frage WOZU? Ergibt das, was ich tue, auch Sinn? Im Gegensatz zu früher, als die Aussicht auf Sicherheit und lange Karriere noch ein Motivator für Menschen war, entscheidet die junge Generation heute ganz anders. Sie brauchen das Big Picture: Wo geht die Reise hin? Ist das auch spannend, freudvoll und interessant? Fordert mich diese Aufgabe? Kann ich hier meine Potenziale einbringen? Welchen gesellschaftlichen Beitrag leiste ich mit dieser Aufgabe?

Genau hier sehe ich die große Chance für unsere Zukunft. Die jungen Menschen sind viel intensiver und mit starker Identifikation und emotionaler Begeisterung an Themen beteiligt. Alte Führungs- und Karrieremodelle haben ausgedient. Neue Bindung an Unternehmen erfolgt in erster Linie durch das Warum und den Sinn. Dann aber aus Überzeugung und nicht nur, weil irgendwann einmal der Karrieresprung wartet. Das alles stimmt mich zuversichtlich und optimistisch – Technologie gepaart mit Flexibilität und Potenzial der Jugend lassen mich sehr positiv in die Zukunft blicken.

Monika Mandl, Head Corporate HR Development, Gebrüder Weiss
Monika Mandl, Head Corporate HR Development, Gebrüder Weiss(c) ANDREAS LEO WALLNER

Die Autorin: Monika Mandl, Head Corporate HR Development, Gebrüder Weiss.

Robert Frasch
Robert Frasch

Dieser Blog entsteht gemeinsam mit Robert Frasch, Österreichs Experten für duale Ausbildung. Der Gründer des Ausbildernetzwerks lehrlingspower.at und Herausgeber des Fachportals ausbilden.co.at sorgt mit vielen Projekten für die Steigerung der Qualität in der Ausbildung. Als Key Note Speaker gibt er der Lehre national und international eine professionelle Stimme und macht deren Herausforderungen und Leistungen sichtbar. Mehr über Robert Frasch finden Sie im Internet unter www.robertfrasch.com

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