Patent auf Lachs! Der willkommene Fehler im System?

Gesünderer Lachs genießt künftig Patentschutz.
Gesünderer Lachs genießt künftig Patentschutz.(c) Getty Images (Inti St. Clair)
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Das Europäische Patentamt erteilt schon wieder ein Patent auf Tiere. Eigentlich ist das in der EU längst verboten. Doch Konzerne und Patentamt testen den rechtlichen Graubereich aus. Jeder Anlauf für klare Regeln ist bisher gescheitert.

Wien. Der Aufschrei war programmiert: Das Europäische Patentamt (EPA) erteilt das erste Patent auf Lachs – und NGOs, Konsumenten und Bauernvertreter steigen auf die Barrikaden. Nach Milchkühen, Schweinen, Brokkoli und Salat würden sich die Konzerne nun auch noch die Fische unter den Nagel reißen, warnen sie. Tatsächlich ist die Vorstellung, dass einzelne Unternehmen künftig die Rechte an Lebensmitteln haben sollen, nicht sonderlich charmant. Schon gar nicht, wenn es eigentlich Gesetze in der EU gibt, die das verhindern sollen.

Aber warum landen dann immer wieder derartige Schreckensmeldungen in den Schlagzeilen? Am gestrigen Donnerstag drückte die NGO „Keine Patente auf Saatgut“ aufs Gaspedal. Sie erhebt Einspruch gegen eine Entscheidung des Patentamts aus dem Herbst 2018. Damals hatte die Behörde einem australischen Unternehmen das erste Patent auf Lachs erteilt. Der Produzent versprach gesündere Fische, da sie dank bestimmter Futtermittel einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthielten. Patentiert wurden das Futtermittel, die Haltung der Fische und ihre Fütterung, die Fische selbst sowie das Fischöl (EP1965658).

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