Wer unter dem Handelskrieg leidet – und wer gewinnt

Der Streit zwischen den beiden größten Wirtschaftsnationen eskaliert.
Der Streit zwischen den beiden größten Wirtschaftsnationen eskaliert.APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Seit Monaten warnen Ökonomen, dass die Spannungen zwischen China und den USA die Weltwirtschaft ausbremsen. Doch nicht alle sind gleich betroffen. Mit etwas Glück könnte Europa als lachender Dritter übrig bleiben.

Wien. Der Waffenstillstand ist beendet. Seit Mai lässt US-Präsident Donald Trump 25 statt bisher zehn Prozent Zoll auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar einheben, Zölle auf alle weiteren Importe auf Waren im Wert von rund 300 Mrd. Dollar könnten folgen. Peking reagierte prompt und kündigte die Einführung „notwendiger Gegenmaßnahmen“ an. Der Streit zwischen den beiden größten Wirtschaftsnationen eskaliert also – und kein Land der Welt bleibt davon unberührt.

Seit Monaten rechnen Notenbanken, internationale Institutionen und Wirtschaftsforscher vor, wie stark die globale Konjunktur von den anhaltenden Spannungen zwischen Peking und Washington geschwächt wird.

Der Internationale Währungsfonds schraubte seine BIP-Prognose deshalb erst kürzlich auf 3,3 Prozent nach unten. Der niedrigste Wert seit 2009. Der Kreditversicherer Euler-Hermes erwartet, dass die Strafzölle in den kommenden zwei Jahren das Wachstum des weltweiten BIPs um 0,5 Prozentpunkte kappen werde. Die Welthandelsorganisation WTO warnt gar vor einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um zwei Prozent im Jahr 2022 – allerdings nur dann, wenn auch der Rest der Welt in den Handelskrieg einsteigt. Den USA sagt Moody's schon für 2020 die Rezession voraus, und China könne seine Wachstumsziele ohnedies gleich wieder vergessen.

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