Spenden für mehr Mint-Studienplätze

Die FH Technikum Wien startet eine Crowdfunding-Kampagne.

Mit einer Crowdfunding-Kampagne will die FH Technikum Wien ihre Studienplätze aufestocken. Hintergrund: Derzeit müssen an der Wiener FH über 1000 qualifizierte Bewerber (bei rund 1400 Anfängerplätzen und insgesamt 9500Interessenten) abgewiesen werden. Daher will man über die Crowdfunding-Kampagne „One of 1000“ zusätzliche Mittel lukrieren, wobei analog zu den Beiträgen des Bundes 26.500 Euro einer Studienplatzfinanzierung für sechs Semester entsprechen. Zu Beginn können die Bachelorstudien Mechatronik/Robotik und Urbane erneuerbare Energietechnologien unterstützt werden. Weitere sollen folgen. Die Studienplätze gehen an die Bestgereihten der Warteliste.

Dass trotz etwa 16.500 fehlender Mint-Fachkräfte qualifizierte Bewerber abgewiesen werden, ist für Lothar Roitner, Präsident der FH Technikum Wien und Geschäftsführer des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (Feei), „absurd“. In dasselbe Horn stößt Kurt Hofstädter, Direktor Digital Strategies bei Siemens Österreich: „Jahrelang wurde Werbung für Mint-Fächer gemacht. Jetzt hat sie gegriffen, und wir haben die Studienplätze nicht.“ Siemens und weitere Unternehmen beteiligen sich an der Kampagne mit je einem Studienplatz. An der FH Technikum hofft man auch auf Privatspenden, die ab zehn Euro möglich und als Spende an eine Hochschule steuerlich absetzbar sind. Technikum-Wien-Geschäftsführerin Gabriele Költinger denkt dabei an „technikaffine Menschen, die etwas zurückgeben wollen, etwa, weil sie selbst ein staatlich finanziertes Studium genossen haben“. Besonders im Auge hat man die Alumni der FH. Die Initiatoren betonen allerdings, dass die Studienfinanzierung grundsätzlich Aufgabe des Staates sei.

Web:www.technikum-crowd.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2019)

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