Der Leiter des Impfreferates Schmitzberger drängt auf eine sofortige Lösung.
Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hat am Freitagabend die Entscheidung der Landesgesundheitsreferenten und von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) gegen die Einführung einer Masernimpfpflicht in den Mutter-Kind-Pass kritisiert. "Das Konzept von Information und Aufklärung ist ausgereizt – es bedarf nun regulatorischer Maßnahmen", sagte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der ÖÄK.
Der elektronische Impfpass, in den das Ministerium große Hoffnungen setze, sei eine gute Sache, aber bis dieser wirkungsvoll implementiert sei, "ist das aktuelle Problem explodiert – wir brauchen jetzt eine Lösung", betonte Schmitzberger in einer Aussendung. Man werde sich weiterhin mit voller Kraft für die Einführung einer generellen Impfpflicht bezüglich der im Österreichischen Impfplan empfohlenen Impfungen einsetzen, speziell jener, die im Gratisimpfkonzept verankert sind.
Anders lasse sich die von der WHO empfohlene Durchimpfungsrate von 95 Prozent bei Masern nicht erreichen, sagte Schmitzberger. Als Beispiel führte er Italien an, wo seit der Einführung der Impfpflicht die Durchimpfungsrate von 86 auf 94 Prozent angestiegen ist. "Die Impfpflicht funktioniert", betonte der Leiter des ÖÄK-Impfreferates.
(APA)