Gingen zuletzt auf Distanz zueinander: Kanzler Kurz (r.) und Vizekanzler Strache.
Geschichten des Jahres 2019

Die Geschichte einer Entfremdung

Manches war vorhersehbar, anderes nicht: Seit einigen Wochen erleben ÖVP und FPÖ ihre erste Koalitionskrise. Im EU-Wahlkampf spitzt sich die Lage nun zu. Kommen Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache da wieder raus?

Geschichten des Jahres. Dieser Artikel ist am 12. Mai 2019 erschienen.

Rund um den ersten Geburtstag der türkis-blauen Regierung im vergangenen Dezember war Vizekanzler Heinz-Christian Strache noch rundum zufrieden. „Sichtbar jünger“ seien er und Bundeskanzler Sebastian Kurz in diesem Jahr geworden, meinte er. „Es macht uns Spaß.“

Diesen Eindruck hat man mittlerweile nicht mehr. Von einer Koalitionskrise rot-schwarzen Ausmaßes kann zwar noch keine Rede sein. Aber die Flitterwochen von ÖVP und FPÖ sind nun definitiv vorbei. Nach eineinhalb Jahren Zweisamkeit hat sich in der Koalition der triste Alltag eingeschlichen.

Er lasse sich von niemandem vorschreiben, wie er zu denken oder zu handeln habe, teilte Heinz-Christian Strache dem Kanzler unlängst in einem „Österreich“-Interview mit. „Wir beide sind schon lang aus der Schule raus und brauchen daher beide keinen Oberlehrer, der uns etwas ausrichtet.“

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