Warum sich Viktor Orbán heute in die USA aufmacht

Auf Einladung von US-Präsident Donald Trump trifft der ungarische rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban am heutigen Montag in Washington ein.
Auf Einladung von US-Präsident Donald Trump trifft der ungarische rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban am heutigen Montag in Washington ein. APA/AFP/DANIEL MIHAILESCU
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Ungarns Ministerpräsident war der einzige EU-Regierungschef, der den Wahlsieg von Donald Trump euphorisch begrüßt hatte. Nun findet das erste Treffen im „engen Kreis“ statt.

Auf Einladung von US-Präsident Donald Trump trifft der ungarische rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orbán am heutigen Montag in Washington ein. Laut Mitteilung des Weißen Hauses stehen die Vertiefung der bilateralen Beziehungen in Handel, Energie und Cybersicherheit sowie Verpflichtungen des Nato-Mitglieds Ungarns auf der Agenda des Treffens im "engen Kreis". Laut ungarischen Medien ging es auch um ein Waffengeschäft in Milliarden-Dollar-Höhe, über das seit Monaten zwischen den USA und Ungarn verhandelt würde.

Orbán war der einzige Regierungschef in der EU, der den Wahlsieg von Trump euphorisch begrüßt hatte. Dennoch waren bisher alle Bestrebungen der ungarischen Diplomatie hinsichtlich eines Treffens zwischen Orbán und Trump ohne Erfolg geblieben.

Russischer Schatten

Das Verhältnis zwischen den USA und Orbán ist belastet durch das Naheverhältnis Budapests zu Russland und China, deren Einfluss die Trump-Administration in der Region zurückdrängen will. Zugleich sind sich Trump und Orbán einig in der Migrationspolitik sowie in der Ablehnung des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros, der als Erzfeind von Orbán gilt.

Im Vorfeld des Orbán-Besuches äußerten US-Kongressmitglieder ihre Bedenken über den Empfang des ungarischen Premiers im Oval Office und forderten Trump auf, das Treffen abzusagen. Als Begründung wurden der Abbau der Demokratie in Ungarn sowie antisemitische, ausländerfeindliche Äußerungen von Orbán und dessen Nähe zu Russland angeführt.

Orbán ist der vierte mitteleuropäische Regierungschef, den Trump innerhalb von drei Monaten empfängt. Den Anfang machte Mitte Februar Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), dann folgten der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis und der slowakische Premier Peter Pellegrini.

Im Februar wurde US-Außenminister Mike Pompeo in Ungarn empfangen. Das war der erste Besuch eines Chefdiplomaten der USA in Budapest seit acht Jahren.

(APA/dpa)

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