Fünf Leichen in zwei Häusern: Opfer mit Armbrust getötet

Der Tatort: Eine Pension im Ilztal bei Passau.
Der Tatort: Eine Pension im Ilztal bei Passau.APA/AFP/dpa/LINO MIRGELER
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In einer Pension in der Nähe von Passau sind am Wochenende drei Leichen entdeckt worden - getötet durch Armbrustpfeile. In der Wohnung einer Toten wurden am Montag zwei weitere Frauenleichen gefunden.

Die Polizei in Bayern steht vor einem Rätsel: Am Wochenende sind in einer Pension im Ilztal bei Passau drei Tote gefunden worden. In ihren Körpern steckten Pfeile. Diese dürften von zwei Armbrüsten, die die Polizei sicherstellte, stammen.

Am Montag wurde darüber hinaus bekannt, dass die Ermittler auch in einer Wohnung in Niedersachsen zwei Leichen entdeckt hat. Die toten Frauen seien in der Wohnung eines der Passauer Opfer in Wittingen (Landkreis Gifhorn) entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Weder Todesursache noch Zusammenhang mit den Armbrust-Morden im Ilztal seien bis jetzt geklärt, sagte ein Polizeisprecher. Eine der beiden toten Frauen in Wittingen sei vermutlich die Partnerin der toten 30-Jährigen aus Passau.  Wie die beiden Fälle zusammenhängen, war noch unklar.

Was bisher bekannt ist

  • 10. Mai: Zwei Frauen und ein Mann mieten ein Zimmer in einer Pension in Passau in Bayern an. Sie geben an, für drei Tage bleiben zu wollen. Sie stammen aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

  • 11. Mai: Die drei Pensionsgäste werden totin ihrem Zimmer aufgefunden. Das Personal der Pension entdeckt sie.
  • Der 53-jährige Mann und eine der Frauen, 33 Jahre alt, liegen Hand in Hand auf dem Bett. Die zweite Frau, 30 Jahre alt, lag auf dem Boden.
  • In den Körpern aller drei Toten stecken Pfeile. Im Körper der beiden Menschen auf dem Bett stecken mehrere Pfeile, im Körper der 30-Jährigen ein Pfeil.
  • Die Polizei stellt zwei Armbrüste sicher. In einer Tasche entdecken Beamte später eine dritte Armbrust.

  • 13. Mai: Die Polizei will die Lebensgefährtin der in Passau getöteten 30-Jährigen über deren Tod informieren. Sie suchen sie dafür in einem Haus in Wittingen in Niedersachen auf.
  • Zwei Frauen werden tot in dem Haus von den Beamten aufgefunden.
  • Armbrüste oder Pfeile werden hier keine gefunden.

Drei Tage in Pension eingemietet

Mitarbeiter der Pension bei Passau hatten am Samstag die Toten in einem Zimmer entdeckt. Bei den Toten handelt sich um einen 53-jährigen Mann sowie um zwei Frauen im Alter von 33 und 30 Jahren. Sie stammen den Angaben zufolge aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Die Drei hatten sich am Freitag in der Pension eingemietet und wollten drei Tage bleiben. In welchem Verhältnis sie zueinander standen, war vorerst unklar. Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Menschen gebe es, wie die Polizei sagte, nicht. Die Ermittlungen dauern noch an.

In den Körpern von zwei der Toten, die gemeinsam in einem Bett lagen, steckten mehrere Pfeile, wie der Passauer Oberstaatsanwalt Walter Feiler sagte. Die dritte Tote, die auf dem Boden lag, hatte einen Pfeil im Körper stecken.

Was sich genau in dem Zimmer abspielte, sei weiterhin unklar. Die Leichen eines 53-jährigen Mannes und einer 33-jährigen Frau seien Hand in Hand auf dem Bett gelegen, sagte der Staatsanwalt. Obduktionsergebnisse könnten bereits am Dienstag vorliegen.

Die Polizei bestätigte deutschen Medien am Montag zudem, dass eine dritte Armbrust in Passau gefunden worden sein soll. Diese habe sich noch in einer Tasche befunden.

Keine Pfeile oder Armbrüste in Niedersachsen gefunden

In der Wohnung in Wittingen seien - anders als in Passau - keine Armbrüste oder Pfeile gefunden worden, wie Polizeisprecher Thomas Reuter in Niedersachsen sagte. "Die möglichen Zusammenhänge zu den Toten in Passau sind Gegenstand der Ermittlungen." Beamte hatten die Leichen in Wittingen entdeckt, als sie die Lebenspartnerin der 30-Jährigen über deren Tod informieren wollten.

Rechtlich gilt eine Armbrust in Deutschland als Schusswaffe. Sie kann jedoch - anders als eine Pistole oder ein Gewehr etwa - ab dem 18. Lebensjahr frei erworben werden, wie die „Süddeutsche Zeitung“ mit Verweis auf einen Sprecher des Deutschen Schützenbundes in Wiesbaden schreibt. Die deutsche „Bild“-Zeitung berichtete am Montagabend darüber, dass die Schusswaffen offenbar in Österreich gekauft worden seien.

(APA)

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