Völkischer Künstler, primitiver Frauenschmäher: Odin Wiesinger wird nun – kein Witz – Mitglied im oberösterreichischen Landeskulturbeirat.
Die FPÖ hat mit den Stimmen der ÖVP den deutschnationalen Maler Odin Wiesinger in den oberösterreichischen Landeskulturbeirat entsandt, wie am Montag bekannt wurde – und es gibt keinen Grund, sich darüber aufzuregen. Das Gesetz legt fest, dass die Parteien entsprechend dem letzten Wahlergebnis insgesamt gut ein Drittel der Mitglieder entsenden – neun von 25. Der Rest wird von Institutionen vorgeschlagen oder bewirbt sich selbst. Drei Mitglieder stehen der FPÖ zu. Sie erhielt bei den Wahlen 2015 in Oberösterreich 30,36 Prozent. Das hat gewisse naturgesetzliche Wirkungen.
Oder soll man erwarten, dass aus dem Boden der FPÖ Kulturexperten schießen, die der Bronzeadlerästhetik nichts abgewinnen und ein höheres Kommunikationsniveau auf Facebook haben als: „Selten so ein hässliches und dummes Stück Fleisch gesehen!“ (Wiesinger über Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste). Oder: „So ein lou-lou, diese tittenbacher“ (über ORF-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher)? Über diese Postings hatte „Vice“ 2016 berichtet.