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Erema baut seinen Vorsprung in Ansfelden aus

(c) Bernhard Wieland
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Erema ist Weltmarktführer in der Entwicklung und Produktion von KunststoffrecyclingAnlagen.

Drei Techniker, ein aufstrebender Werkstoff und eine Idee – das waren die Anfänge der Erema – was für „Engineering Recycling Maschinen und Anlagen“ steht. 1983 gründeten die Freunde Georg Wendelin, Helmut Bacher und der schon verstorbene Helmuth Schulz die Erema und bauten den Prototyp einer Kunststoffrecyclinganlage.

„Recycling war damals für jede Firma ein ungeliebtes Kind“, sagt Georg Wendelin. Dennoch – oder gerade deswegen – haben sich die Techniker dieses schmale Segment aus der damaligen Kunststofftorte herausgeschnitten. Die ersten vier, fünf Jahre seien besonders schwierig gewesen, erzählt Wendelin von damals, „weil wir von niemandem auch nur einen einzigen Cent bekommen haben“. Daher habe man privat alles versilbert, was damals ging, und hat dies ins neue Unternehmen gesteckt.

Aus einer Anlage sind bis heute mehr als 6000 geworden. „Fast alle Anlagen sind weiterhin in Betrieb“, sagt Erema-CEO Manfred Hackl, der vor 24 Jahren ins Familienunternehmen gekommen ist. „Wir machen Entwicklung, Konstruktion, den Verkauf und das Assembling der Maschinen und liefern von Ansfelden in die ganze Welt. Derzeit liefern wir zirka 300 Anlagen pro Jahr aus.“ Heute ist die Erema Weltmarktführer in der Entwicklung und Produktion von Kunststoffrecyclinganlagen. Man hat vier Vertriebsniederlassungen – in Thailand, China, Russland und den USA.

Der Mitbewerb sei in den vergangenen Jahren „dramatisch gestiegen“, sagt Hackl. In Europa gebe es bis zu 20 Unternehmen, die ähnliche Technologien betreiben. Und in China gebe es allein 40 Firmen, „die Ähnliches produzieren, aber nicht in dieser Qualität“, betont Hackl.
Was die Erema auszeichnet sei die „Robustheit der Technologie“ und der Vorsprung, den man sich durch die Mitarbeiter erarbeite, um die Kunden zufriedenzustellen. „Wir haben mehr als 110 Patentfamilien“, sagt Hackl – mit mehr als 1000 Einzelpatenten. „Kunststoffabfall ist weltweit immer unterschiedlich, und da braucht es so spezifisches, verfahrenstechnisches Know-how“, betont Hackl. „Jede Maschine geht durch alle Konstruktionsabteilungen durch, um eine kundenbezogene Lösung zu schaffen.“

Großer Ausbau in Ansfelden

Um den Vorsprung zu halten, baut die Erema gerade in Ansfelden aus. „Die Produktionsfläche wird am Standort um 50 Prozent erweitert“, sagt Hackl. Mit Jänner 2020 könne Erema dann große Extruder bauen, wie noch nie zuvor. „Das ist ein klares Commitment von den Eigentümern, der 13 Gesellschafter, zum Unternehmen für diesen Standort, darum auch die Genehmigung dieser Investition“, sagt Hackl.

Die Eigentümerfamilien nehmen ihren Einfluss aufs Unternehmen über den Aufsichtsrat wahr. Hackl: „Wir haben die vergangenen Jahre gute Erträge erwirtschaftet, sodass wir uns diesen Ausbau schon im Vorfeld erarbeitet haben, und ihn somit gut finanzieren können.“

Im Detail:

Unternehmen: Erema Group GmbH
Branche: Entwicklung/Produktion von Kunststoffrecyclinganlagen
Firmensitz: Ansfelden
Gründung: 1983
Heute in der 2. Generation
Umsatz 2018/19: 180 Millionen Euro
Mitarbeite: 550


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