Saudische Pipeline per Drohnenangriff sabotiert

Archivbild eines Öltanks in Haradh südlich von Dhahran.
Archivbild eines Öltanks in Haradh südlich von Dhahran.APA/AFP/-
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Ein neuer Akt der Sabotage in der Golf-Region. Der Betrieb einer wichtigen Pipeline Saudiarabiens wurde eingestellt. Die Verantwortung für die Attacke übernahmen schiitische Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Die USA vermuten den Iran als Drahtzieher.

In Saudiarabien sind nach offiziellen Angaben zwei Ölpumpstationen von bewaffneten Drohnen angegriffen worden. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco habe aus Sicherheitsgründen den Betrieb der Ost-West-Pipeline eingestellt, über die Öl aus der Ostprovinz in den Hafen Yanbu transportiert wird, teilte Saudiarabiens Energieminister Khalid al-Falih am Dienstag mit.

Durch den Angriff sei an einer der angegriffenen Pumpstationen ein Feuer ausgebrochen und Sachschaden entstanden. Die Berichte über Sabotageakte in der Region sorgen international für Aufmerksamkeit. Denn auch zwei saudiarabische Öltanker sind schwer beschädigt worden. Aus den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) waren ebenfalls Sabotageakte an Öltankern gemeldet worden. Energieminister Falih verurteilte den Angriff. Es sei nicht nur ein Angriff auf Saudiarabien, sondern auf die Sicherheit der Öltransporte in der gesamten Welt. Derzeit laufen Untersuchungen zu den Urhebern der Vorfälle.

Die Verantwortung für den Drohnenangriff übernahmen schiitische Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Sieben Drohnen hätten Angriffe gegen wichtige Ziele in Saudiarabien ausgeführt, berichtete die jemenitische Zeitung al-Masirah. Die Huthi werden im Jemen-Krieg vom Iran unterstützt. Die jemenitische Regierung hingegen von Saudiarabien und den VAE.

US-Botschafter blieb zurückhaltend

Der US-Botschafter im Königreich sprach sich für eine deutliche, aber umsichtige Reaktion aus. John Abizaid sagte am Dienstag vor Journalisten in Riad: "Wir müssen gründlich untersuchen, was passiert ist und warum es passiert ist." Dann seien "vernünftige Antworten" erforderlich, die aber keine Kriegshandlungen sein sollten. Ein Konflikt sei weder im Interesse des Iran noch im Interesse der USA und Saudiarabiens.

Um den Persischen Golf kommt es zu erhöhten Spannungen: Der Konflikt der USA mit dem Iran hat sich mit der Verhängung neuer US-Sanktionen gegen die Islamische Republik verschärft. Zuletzt warnte die Regierung in Washington vor Anschlägen auf die Ölversorgung. Präsident Donald Trump ließ US-Kriegsschiffe und Bomber in die Golfregion verlegen. Der Iran auf der einen und Saudiarabien sowie die VAE auf der anderen Seite sind traditionelle Erzfeinde und mit den USA verbündet.

Ein US-Regierungsvertreter, der mit den heimischen Geheimdiensten vertraut ist, sagte, Hauptverdächtiger bezüglich der Sabotageakte sei der Iran. Den USA lägen aber keine eindeutigen Beweise vor. Der Iran selbst bestritt jede Verwicklung in die Sabotagefälle. Im Konflikt zwischen den USA und dem Iran wächst die Furcht vor einer militärischen Auseinandersetzung. Einer der möglichen US-Pläne sehe vor, 120.000 Soldaten in den Nahen Osten zu entsenden, berichtete die "New York Times".

Spanien löst Fregatte aus US-Verband

Spanien zieht sich unterdessen vorübergehend aus dem US-geführten Flottenverband vor dem Iran heraus. Die Fregatte "Mendez Nunez" sei aus der Gruppe unter Führung des US-Flugzeugträgers "USS Abraham Lincoln" herausgelöst worden, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Madrid mit. Die amtierende Ressortchefin Margarita Robles wollte die Gründe im Tagesverlauf auf einer Pressekonferenz in Brüssel erläutern. Die Entwicklung am Persischen Golf könnte auf Differenzen zwischen Europa und den USA über die Iran-Politik hindeuten, denn die Europäische Union hält weiterhin am Atomabkommen mit dem Iran fest - Washington ist voriges Jahr einseitig ausgestiegen.

(APA/dpa/Reuters)

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