Johann Springers Erbe

Christian Johann Springer im neu gestalteten Schauraum für historische Waffen am Stammsitz in der Josefstadt.
Christian Johann Springer im neu gestalteten Schauraum für historische Waffen am Stammsitz in der Josefstadt.(c) Valerie Voithofer
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Einst lieferte man die Waffen für das Kaiserhaus: Christian Johann Springer über das neue Minimuseum und die Gewehre, die man wieder selbst bauen will.

Der Bär muss noch weg. Noch liegt er mitten im Raum, und wie in einer Wiener Version von „Dinner for One“ stolpert man immer wieder darüber. Christian Johann Springer hat ihn selbst geschossen, in Russland, und ja, er weiß, dass man das manchen Leuten schwer erklären kann. „Warum Bär? Weil die Bestände es zulassen.“

Christian Johann Springer ist auch Jäger, er hat ein Revier in Turnau, es hilft, wenn man weiß, wovon man spricht. Vor allem aber ist er Büchsenmacher – in achter Generation. Eine Geschichte, die der Wiener Waffenhändler gern stärker ins Zentrum rücken möchte. Am Stammsitz in der Josefstadt mit seiner Biedermeierfassade hat er zwischen Verkaufsräumen und Werkstatt ein Büro in ein kleines Museum verwandelt, das er heute Abend eröffnen will. In Vitrinen lehnen Gewehre aus der Kaiserzeit, Sofas und Bücher vermitteln dabei ein wenig die Atmosphäre eines britischen Clubs. Es ist gediegen, leise, nur manchmal hört man den Lehrling an etwas feilen.

Valerie Voithofer

Die Neugestaltung ist die neueste Evolutionsstufe in einer nicht immer einfachen Unternehmensgeschichte, die immer eng mit der Familie verwoben war, und auch eng mit den historischen Ereignissen des Landes. „Wir haben viel Geschichte mithören und miterleben dürfen“, sagt Springer. 1836 von Mathias Nowotny gegründet und nach dessen Suizid von seinem Mitarbeiter und Schwager Johann Springer weitergeführt, war die Firma wohl der wichtigste Jagdausstatter der Kaiserzeit mit eigener Manufaktur.

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