Ein Zeuge sprach in einem Fernsehbeitrag von Unterwürfigkeit der Frauen gegenüber dem 53-Jährigen. Es sind noch viele Fragen offen. Die Armbrüste wurden in Österreich gekauft.
Der Armbrust-Fall mit drei Toten in Passau und zwei Toten in Wittingen gibt weiter Rätsel auf. Insbesondere die Frage nach einem Motiv für das gesamte Geschehen ist nicht geklärt. Eines der Opfer von Wittingen, eine 19-Jährige, soll seit Jahren vermisst gewesen sein, berichtete der Fernsehsender RTL unter Verweis auf Ermittler.
Die Eltern der 19-Jährigen erzählten im Interview, wie ihre Tochter den 53-Jährigen im Kampfsportklub kennenlernte und wenig später den Kontakt zur Familie abbrach. Die Zeitung "Bild" zitierte am Abend einen Mann, der von seiner Begegnung mit dem 53-Jährigen berichtete. Demnach hatte er dem Mann vorübergehend einen Pferdehof verpachtet. Die Frauen sollen sich dem 53-Jährigen gegenüber auffallend unterwürfig verhalten haben.
Alle drei in Passau eingesetzten Armbrüste wurden nach Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern in Österreich gekauft. Das belegten gefundene Quittungen, sagte ein Sprecher.
Trio kaufte Armbrust in Österreich
Die Obduktionen der Leichen haben am Dienstag zumindest etwas Licht ins Dunkel gebracht. Die rechtsmedizinische Untersuchung der Toten aus Passau gab Hinweise auf die Tötung durch die Pfeile. Die Staatsanwaltschaft geht bei dem 53-Jährigen und den beiden 33 und 30 Jahre alten Frauen von Tötung auf Verlangen beziehungsweise Suizid aus.
Geklärt ist mittlerweile auch die Identität der beiden am Montag in einer Wohnung in Wittingen gefundenen Frauen. Wie sie ums Leben kamen, blieb zunächst unklar. Bei einer der Frauen handelte es sich laut Polizei um die Lebensgefährtin der 30-Jährigen, die in Passau ums Leben kam. Die zweite Tote ist die zu Beginn beschriebene 19-Jährige, die ebenfalls in der Wohnung lebte.
Warum sich der Mann und seine beiden Begleiterinnen ausgerechnet Passau und speziell diese Pension aussuchten, ist weiterhin unklar. "Das liegt völlig im Dunklen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
So bekommen Sie Hilfe
Wer Selbstmordgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Nummer: 142.
www.suizid-praevention.gv.at
(APA/dpa)