Verärgerte Fluggäste sorgen für Beschwerde-Rekord

Drohne stoppt Flugverkehr in Frankfurt
Drohne stoppt Flugverkehr in FrankfurtAPA/dpa/Boris Roessler
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Das Jahr der Streiks, Flugausfälle und Verspätungen sorgte für einen Anstieg der Beanstandungen bei der Agentur für Passagierrechte um 61 Prozent.

Streiks, Personalmangel, Wetterkapriolen: So schwer wie im Vorjahr wurden Flugreisende noch nie auf die Geduldsprobe gestellt. Verspätungen und Flugausfälle waren vor allem in Europa ander Tagesordnung - auch in Österreich. Das bestätigen nun auch die Zahlen der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf), die zum Verkehrsministerium ressortiert. Die Zahl der Beschwerden und Schlichtungsverfahren stieg im Vorjahr um 61 Prozent auf 6248, was einen Rekord bedeutet. Insgesamt hat die Agentur rund 1,2 Millionen Euro an Entschädigung für Reisende erstritten.

Die apf setzt sich für Reisende im Bahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr ein. Im Rahmen außergerichtlicher Schlichtungsverfahren verhilft sie Passagieren kostenlos und provisionsfrei zu ihrem Recht. Die Agentur habe auch 2018 "wieder ihre Durchsetzungsstärke gezeigt", betonte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ).

Mit rund 1,1 Millionen Euro Entschädigung entfiel der größte Anteil auf den Flugbereich, gefolgt vom Bahnverkehr (50.700 Euro) und dem Busverkehr (knapp 2.300 Euro). 81 Prozent der Verfahren wurden positiv abgeschlossen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 3.279 Verfahren abgeschlossen, ein Anstieg um 40 Prozent.  Mit 2.770 abgeschlossenen Verfahren (Anstieg von rund 61 Prozent zum Vorjahr) entfiel ebenfalls  der Großteil auf den Flugverkehr, gefolgt vom Bahnverkehr mit 472 Verfahren und vom Busverkehr mit 37 Verfahren. Die durchschnittliche Dauer eines Verfahrens betrug rund 35 Tage.

Fast die Hälfte der Beschwerden wegen Nichtbeförderung

Der Hauptgrund für Beschwerden im Flugverkehr war bei der Hälfte die Annullierung eines Fluges, gefolgt von Verspätung mit 45,6 Prozent und einer Nichtbeförderung - etwa, wenn eine Maschine überbucht war. Bei der Bahn ging es bei 42 Prozent der Fälle um eine  Fahrpreiserstattung, gefolgt von Verspätungsentschädigung (für Ticketkosten) und Entschädigung (für andere Folgekosten) mit 28 Prozent. Auf Platz drei lagen mit elf Prozent Strafzahlungen bzw. Inkassoforderungen.

Mit dem 2017 unter Mitwirkung der afp in Berlin gegründeten Travel-Net haben sich nationale Beschwerde-Stellen europäisch vernetzt. „Besonders im internationalen Flugverkehr ist die Vernetzung durch Zusammenschlüsse wie Travel-Net für eine effiziente und effektive Verfahrensführung unumgänglich", sagte Maria-Theresia Röhsler, Leiterin der apf.

(APA)

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