Führungswechsel

Österreichs CEOs kleben am Chefsessel

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Die heimischen Führungskräfte wechseln weltweit am seltensten.

Nur knapp 14 Prozent der österreichischen Geschäftsführer haben im vergangenen Jahr ihren Platz geräumt. Das ist die niedrigste Wechselquote weltweit. Im D-A-CH-Raum waren es 16 Prozent, im globalen Schnitt 17,5 Prozent. Das zeigt die CEO Success Studie von Strategy&, in der die Veränderungen an den Spitzen der 2500 größten börsennotierten Unternehmen der Welt analysiert wurden.

Wenn in Deutschland, Österreich oder der Schweiz ein CEO den Posten geräumt hat, kam meistens ein jüngerer nach. Im D-A-CH-Raum betrug das Durchschnittsalter neu ernannter Geschäftsführer 50 Jahre. Zum Vergleich: Global liegt der Durchschnitt bei 53 Jahren, in Japan beispielsweise sogar bei 60.

Außerdem waren die Nachfolger oft nicht im Unternehmen beschäftigt, bevor sie CEOs wurden. Mehr als ein Drittel der D-A-CH-Geschäftsführer waren Unternehmens-Outsider. Weltweit war das nur bei knapp zwei von zehn der Fall.

Wenig Frauen, viele Langzeit-CEOs

Was die Frauenquote betrifft, hinken Deutschland, Österreich und die Schweiz aber noch hinten nach. Im vergangenen Jahr waren nur rund zwei Prozent der CEOs Frauen.

Besser sieht es in Hinblick auf Nationalität aus: Ein Drittel der neuen Geschäftsführer kam 2018 aus einem anderen Land als das Unternehmen. Damit hat die D-A-CH-Region weltweit den zweithöchsten Anteil ausländischer CEOs.

Eine Analyse der Jahre 2004 bis 2018 zeigt außerdem: Zwei von zehn Geschäftsführern, die weltweit ausschieden, waren zehn Jahre oder länger im Amt. Die Langzeit-CEOs erzielten auch bessere Aktienrendite als der Durchschnitt. Ihre Nachfolger hatten es schwerer. Sie erreichten geringere Rendite und mussten im Schnitt nach rund 5,3 Jahren den Platz räumen. Der Hauptgrund für einen erzwungenen CEO-Wechsel waren aber erstmals nicht finanzielle Ergebnisse, sondern ethische Fehltritte.

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