Über 40 Jahre trug die Monarchin Trauer und wurde damit zur Ikone. Modischen Einfluss hat sie jedoch bis heute auf ganz andere Art: mit Weiß als Farbe für Brautkleider.
Ein riesiger Pompadour aus weißer Seide oder Satin, bestickt mit einem fetten goldenen Pudel. Mehr als die 1,52 Meter kleine Monarchin Königin Victoria fiel bei ihrer Frankreich-Reise im Jahr 1855 ihre Handtasche auf, die eine ihrer Töchter für sie gebastelt hatte. Bei den coutureverwöhnten Franzosen wirkte ihr Kleidungsstil lächerlich, als englische Modebotschafterin machte sie als junge Königin keine gute Figur.
General Canrobert bemerkte: „Trotz der großen Hitze hatte die Königin eine massive Haube aus weißer Seide mit Luftschlangen hinten und einem Büschel Marabufedern oben drauf. (. . .) Ihr Kleid war weiß und prall, aber sie hatte einen Mantel und einen Sonnenschirm aus geschmacklosem Grün, der nicht zum Rest ihres Kostüms passte. Als sie die Stufen betrat, hob sie ihre sehr kurzen Röcke (in englischem Stil, wie man mir sagte), und ich sah, dass sie kleine, mit schwarzen Bändern gebundene Hausschuhe trug. Meine Aufmerksamkeit wurde hauptsächlich von einem voluminösen Gegenstand erregt, den sie auf ihren Arm legte: Es war ein riesiger Pompadour - wie das unserer Großmütter - aus weißem Satin oder Seide, auf dem ein fetter Pudel aus Gold gestickt war.“