Vida-Chef Roman Hebenstreit spricht nicht gern über Personalia, schon gar nicht, wenn sie ihn betreffen. Lieber geht er auf Konfrontation mit der Regierung. Und verteidigt den Eisenbahnerstreik: Um Politik sei es dabei nicht gegangen.
Die Presse: Herr Hebenstreit, werden wir bis 2022 noch einen großen Streik sehen? Bisher gab es ja nur Kostproben.
Roman Hebenstreit: Das kommt auf die Regierung an. Wenn sie es weiter darauf anlegt, zugunsten derer, die genug haben, zu verteilen, das Sozialsystem zu zerstören und die demokratisch legitimierten Vertreter der arbeitenden Menschen aus dem System hinauszudrängen, birgt das natürlich Zündstoff. Die Industriellenvereinigung fordert die Senkung der Arbeiterkammerbeiträge. Wenn die Regierung ernsthaft überlegt, auf solche Zurufe zu reagieren, birgt das erhebliches Konfliktpotenzial.