Ex-RBI-Chef Sevelda sieht FMA-Reform "außerordentlich problematisch"

Karl Sevelda
Karl Sevelda(c) Clemens Fabry
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Das Direktorium der Finanzmarktaufsicht mit mehr Kompetenzen zu halbieren, "ist absurd“, sagte Neos-Berater Sevelda.

Den Umbau der Finanzmarktaufsicht (FMA) sieht der ehemalige Chef der Raiffeisen Bank International (RBI) und NEOS-Berater, Karl Sevelda, kritisch. "Der Nationalbank die Kompetenzen wegzunehmen und trotzdem vier Direktoren zu belassen, der FMA die Kompetenzen dazu zu geben und das Direktorium aber zu halbieren, ist absurd - nobel ausgedrückt", sagte Sevelda dem Wirtschaftsmagazin "trend".

Dieses Vorgehen in einem für den Standort hochsensiblen Bereich sei "außerordentlich problematisch", warnte der Banker. Sevelda war von 2013 bis 2017 CEO der RBI und hat bis 23. Mai einen Konsulentenvertrag mit der Bank. Insgesamt hält er "die Konzentration der Aufsicht" für "richtig". Es gebe aber andere Wege einen "roten Geschäftsführer loszuwerden".

Die politischen Maßnahmen der ÖVP/FPÖ-Regierung gehen Sevelda bisher zu wenig weit. "Das Reformtempo ist kaum höher als bei den Vorgängerregierungen. Nur beim Erfinden von Etiketten ist die türkis-blaue Koalition wirklich gut", so der ehemalige RBI-Chef. Das meiste seien "Scheinreformen -wenn etwa bei der Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen dann Landesdirektionen eingeführt werden. Die Steuerreform ist lediglich eine Tarifanpassung".

(APA)

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