Nicht Gazprom, nicht Sberbank, nicht Rosneft. Russlands reichster Konzern ist einer aus Sibirien. Warum er so viel Geld hortet, ist nur eines der Geheimnisse. Ein anderes ist, wem er eigentlich gehört. Das schafft Raum für Spekulationen.
Moskau/Wien. Es ist nicht immer alles durchsichtig im russischen Ölgeschäft. So etwa der Grund dafür, dass der Ölkonzern Surgutneftegas Ende April plötzlich die Produktion bis Mitte Mai um ganze 13 Prozent heruntergefahren hat. Keine Lappalie für das immerhin viertgrößte Branchenunternehmen im Staat, das für elf Prozent der russischen Förderung steht. Die Förderkürzung von Surgutneftegas könnte, so meinen Experten, mit dem Skandal um die Exportpipeline Druschba nach Europa zu tun haben, die Ende April den Betrieb unterbrechen musste, weil verschmutztes Öl entdeckt worden war und die europäischen Kunden eine Abnahme verweigert hatten.
Genau weiß man es freilich nicht. Wie der Konzern aus dem tiefen Sibirien generell nicht viel preisgibt. Dabei hätte er durchaus Erklärungsbedarf. Denn schon die wenigen Informationshappen haben es in sich. Vor allem das Faktum, dass er der reichste Konzern im größten Land der Welt ist.