Unsere Zukunft im staatsfinanzierten Paradies

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EZB GebäudeAPA/AFP/YANN SCHREIBER
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Helikoptergeld, Bargeldverbot, staatliche Jobprogramme: Alles irre Theorien? Nein. In der nächsten Krise werden wir den größten staatlichen Eingriff in die Wirtschaft seit 100 Jahren sehen. Und es wird großartig, sagen die Optimisten.

Teufelszeug, Wahnwitz, Voodoo-Ökonomie. Es gäbe viele Möglichkeiten, die moderne Geldtheorie (Modern Monetary Theory, MMT) abzutun. Das soll hier aber nicht geschehen. Jilch haut in der „Presse“ auf die verrückten Gelddrucker hin. Das wäre zu platt. Denn: MMT oder etwas Ähnliches wird zum Einsatz kommen. Auch die anderen irren Ideen liegen auf dem Tisch: Helikoptergeld, Bargeldverbot, Staatsfinanzierung durch die Notenpresse. Wer glaubt, das sei alles Theorie, der hat nicht aufgepasst. In der nächsten Krise werden wir einen Riesenschritt ins staatsfinanzierte Paradies gehen. Widerstand ist zwecklos.

„MMT ist Wissen. Es ist eine Beschreibung des Geldsystems. Es ist weder links noch rechts“, sagt Warren Mosler. Er gilt als Erfinder der modernen Geldtheorie. Prominenteste Vertreterin ist aber die US-Ökonomin Stephanie Kelton, die den linken Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders berät. Zu MMT muss man wissen: Das Konzept ist keineswegs neu. Die Idee geht auf den deutschen Ökonomen Georg Friedrich Knapp zurück, der 1905 seine „Staatstheorie des Geldes“ herausbrachte. Die wichtigste Einsicht von MMT: Der Staat hat das Monopol auf Geld. Er kann so viel davon drucken und ausgeben, wie er will. Es gibt nur eine Sache, die ihn aufhalten kann: Inflation.

Wenn die zu hoch steigt, muss die Regierung reagieren. Aber weder das Defizit noch der Schuldenstand noch die Zinsen spielen bei MMT bis dahin eine bedeutende Rolle.

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