Der Satiriker wusste offenbar schon Wochen vor der Veröffentlichung der Aufnahmen Bescheid. Das zeigt seine Rede bei der Romy-Gala.
Kurz vor der EU-Wahl steht Vizekanzler Heinz-Christian Strache schwer unter Druck. "Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" haben am Freitag ein heimlich gefilmtes Video veröffentlicht, auf dem der FPÖ-Chef im Juli 2017 mit einer vermeintlichen russischen Investorin in Ibiza über Staatsaufträge für milliardenschwere Spenden spricht - und von angeblichen hohen Spenden österreichischer Firmen erzählt.
Für Verwirrung sorgt nachträglich die Rede des deutschen TV-Satirikers Jan Böhmermann bei der Romy-Gala Mitte April 2019. In einer Videobotschaft spricht Böhmermann bei der Entgegennahme des "Kurier"-Fernsehpreises bereits Wochen vor den jetzigen Ereignissen von einer "russischen Oligarchenvilla auf Ibiza" ("Die Presse" berichtete). Er verhandle dort gerade, meint er scherzhaft, die Übernahme der "Kronen Zeitung".
Böhmermann sagte, er hänge "gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchenvilla auf Ibiza" rum. In seiner Sendung "Neo Magazin Royal" , die am Donnerstag ausgestrahlt wurde, lieferte Böhmermann ebenfalls einen Hinweis auf die innenpolitische Enthüllung: "Kann sein, dass morgen Österreich brennt".
Laut Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ und des „Spiegels“ zählte Böhmermann zu einem Personenkreis, der von der Existenz des Videos gewusst hat, bevor es den Medien zugespielt wurde. Woher die Aufnahmen kommen, ist bisher nicht bekannt. Manche vermuten sogar einen Streich des Satirikers dahinter.
Auf Twitter hat Böhmermann jedenfalls zeitgleich mit der Veröffentlichung der Medienberichte um 18 Uhr folgende Nachricht hinterlassen:
(APA/Red.)