Wenige Besucher in Bleiburg

Symbolbild Kroatentreffen.
Symbolbild Kroatentreffen. (c) REUTERS (BORUT ZIVULOVIC)
  • Drucken

Mit 10.000 Besuchern kamen deutlich weniger als erwartet. Vielleicht war das heurige Treffen das letzte in Kärnten.

Bleiburg/Wien. Das Kroatentreffen am Loibacher Feld im Kärntner Grenzort Bleiburg (Bezirk Völkermarkt) ist am Samstag ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen. Gegen Ende wurde allerdings eine Person festgenommen. Der 48-jährige Kroate hatte gegen Ende der Veranstaltung die Hand zum Hitlergruß gehoben. Er wurde festgenommen und in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht, sagte Polizei-Pressesprecher Rainer Dionisio am Sonntag der Austria Presse Agentur. Gegen den Mann soll nach Abschluss der Verfahren ein Aufenthaltsverbot verhängt werden. "Kommt er aus der Haft, muss er sofort die Republik Österreich verlassen", sagte Dionisio. 

Laut Polizei sind mit rund 10.000 Personen rund ein Drittel weniger Besucher nach Kärnten gekommen als die erwarteten 15.000. Auch die beiden angemeldeten Gegendemonstrationen waren schwach besucht, sie zählten zusammen kaum 100 Teilnehmer.

450 Polizisten hatten die „Gedenkfeier“ gesichert. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als sieben Personen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz festgenommen wurden, hatten Staatsanwalt und Richter dieses Jahr nicht viel zu tun. Die Polizei hatte heuer rigides Vorgehen angekündigt, seit 1. März gilt außerdem ein Verbot für diverse Ustascha-Symbole.

Möglicherweise war das heurige Treffen das letzte in Kärnten. Eine Verlegung nach Kroatien ist in Diskussion. Offizieller Gegenstand der Gedenkfeier ist die Ermordung Tausender Ustascha-Soldaten nach der Kapitulation der Nationalsozialisten 1945. Das Gedenken gilt als Treffpunkt von Kroaten, die den faschistischen Vasallenstaat Hitler-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg verklären.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.