Experte: Parken muss in ganz Wien kosten – und teurer sein

Seit Einführung des Parkpickerls gibt es zumindest in manchen Teilen Wiens wieder genug Parkplätze. Experte Rosinak fände eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung sinnvoll.
Seit Einführung des Parkpickerls gibt es zumindest in manchen Teilen Wiens wieder genug Parkplätze. Experte Rosinak fände eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung sinnvoll.(c) imago/allOver (SIMI)
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Der Verkehrsexperte Werner Rosinak im Interview mit der „Presse am Sonntag“ über die Ursachen des Staus, die positive Trägheit der Wiener Verkehrspolitik und warum eine City-Maut nichts bringt.

In Wien gingen die Autofahrten seit Jahren zurück. Im Vorjahr fuhren laut Modal Split plötzlich wieder mehr Menschen in Wien mit dem Auto. Eine negative Trendwende?

Werner Rosinak: Nicht wirklich, aber es macht uns auch Sorgen. Es ist oft argumentiert worden, dass seit den 1990er-Jahren der Autoverkehr in Wien sinkt. Das war zumindest teilweise aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung. Nach der Wirtschaftskrise 2008 ist der Verkehr stark gesunken, jetzt geht es wieder nach oben. Insbesondere der Güterverkehr steigt stark. Das ist ein Wohlstandsphänomen: Die Konjunktur ist wieder angesprungen, es wird mehr gebaut, damit gibt es auch mehr Bauverkehr. Das wird aber nicht immer so sein. Wir glauben, dass durch die gesamte Veränderung der Mobilität hin zu Mobility as a Service, also etwa das Auto zu teilen, die Autonutzung in der Stadt tendenziell sinkt. Man sieht das auch am Autobesitz, der gerade in den inneren Bezirken wieder zurückgeht. Auf das Umland und dünn besiedelte Räume trifft das in dieser Weise aber nicht zu.

Sind also die Pendler aus dem Umland schuld am vielen Verkehr in Wien?

Die größte Herausforderung ist tatsächlich die Bewältigung des jeden Tag nach Wien hereinströmenden und am Abend hinausströmenden Verkehrs. Da geht es natürlich auch um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Es gibt Achsen, wie etwa die Südachse, wo nur ein Drittel der Menschen öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Da braucht man für deutlich dichtere Intervalle aber große Investitionen.

Inwieweit verstärken die innerstädtischen Pendler das Wiener Verkehrsproblem?

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