Ein Skandal - und die Chance für eine Rückkehr zum Respekt

Der politisch Andersdenkende darf nicht zum Feind werden, sonst ist die Demokratie ernsthaft in Gefahr.

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Irgendetwas lag seit Wochen in der Luft. Ganz entgegen dem sonst in der Vergangenheit eher flau ablaufenden EU-Wahlkampf wurde die innenpolitische Atmosphäre immer spannungsgeladener, etwas staute sich auf, wie bei einem Druckkochtopf. Nun ist der Deckel in die Luft geflogen. Heraus spritzte eine unappetitliche, ekelerregende Substanz. Eine Mischung aus Dummheit, Ignoranz, Bösartigkeit, Aggression und Größenwahn. Den Hauptprotagonisten blieb nur noch, mit einem letzten Fünkchen Anstand ihre Schandtaten öffentlich einzubekennen, sich zu entschuldigen und die Konsequenzen zu ziehen. Ob Heinz-Christian Strache nach seiner Kür zum Vizekanzler wirklich ein besserer Mensch werden wollte, kann er nur für sich beantworten.

Das Geschehene lässt den Bürger einigermaßen schockiert zurück. Und es ist auch für die heimischen Berufspolitiker eine Katastrophe. Deren Image ist ohnehin nicht besonders gut, obwohl die allermeisten, so bleibt dennoch zu vermuten, korrekt und ehrlich bemüht sind. Ein so eklatanter Mangel an Rechtsverständnis und Anstand ist bei zwei langdienenden Berufspolitikern erschreckend, der Schaden für unser Land ist groß und mit den Rücktritten nicht erledigt.

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