Mein Körper, meine Entscheidung

Busy Philipps
Busy PhilippsGetty Images (Emma McIntyre)
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Mit persönlichen Geschichten und Angriffen auf Politiker reagieren immer mehr Prominente auf die geplanten, strikten Abtreibungsgesetze in mehreren US-Bundesstaaten.

Durch eine Gesetzesänderung sind in Missouri Schwangerschaftsabbrüche nach der achten Woche verboten. Ein (zu) früher Zeitpunkt für eine Entscheidung, bedenkt man, dass eine Schwangerschaft mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung beginnt. In den US-Bundesstaaten Georgia, Ohio, Mississippi, Kentucky, Iowa und North Dakota dürfen Abtreibungen ab dem Moment nicht mehr vorgenommen werden, ab dem ein Herzschlag des Fötus messbar ist, sprich ab der sechsten bis achten Woche. Die Verschärfung der Gesetzeslage wird immer lauter von Prominenten kritisiert.

So meldete sich Schauspielerin Busy Philipps als eine der ersten zu Wort. "Als ich 15 Jahre alt war, hatte ich eine Abtreibung und das erzähle ich Ihnen, weil ich echte Angst um Frauen und Mädchen im ganzen Land habe", sagte Philipps in einer Episode von „Busy Tonight". Später teilte sie ihre Geschichte auf Twitter unter dem Hashtag #youknowme. Tausende Frauen folgten ihrem Beispiel und berichteten über ihre Erfahrungen.

Auch Milla Jovovich sieht das Recht der Frau auf einen sicheren Schwangerschaftsabbruch in den USA in Gefahr, sie teilte kürzlich ihre Geschichte mit der Öffentlichkeit. "Seht her. Diese Idioten treffen Entscheidungen für FRAUEN in Amerika", schrieb R&B-Sängerin Rihanna (31) auf Instagram. Dazu zeigte sie Bilder der 25 männlichen Politiker, die in Alabama zusammen mit Gouverneurin Kay Ivey für das neue Gesetz stimmten, das Abtreibungen in den meisten Fällen verbietet und unter Strafe stellt. Der Eintrag sammelte über 2,6 Millionen Likes.

"Game of Thrones"-Star Lena Headey, Sänger Charlie Puth, Model Gigi Hadid oder Rapper P. Diddy posteten den Spruch "Männer sollten keine Gesetze machen, die den Körper von Frauen betreffen". Der Hauptdarsteller der in Georgia gedrehten Netflix-Serie "Ozark", Jason Bateman (50), kündigte an, nicht mehr in dem US-Bundesstaat arbeiten zu wollen, falls dort ein ähnlich umstrittenes Gesetz von den Gerichten durchgewunken werden sollte.

Österreich

Der Schwangerschaftsabbruch ist in Österreich seit 1. Jänner 1975 straffrei - allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen. In den ersten drei Monaten darf die Schwangerschaft nach ärztlicher Beratung beendet werden. Keine zeitliche Beschränkung gibt es etwa dann, wenn "eine ernste Gefahr besteht, dass das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt" sein wird. Geregelt ist der Schwangerschaftsabbruch im Strafgesetzbuch. Laut Paragraf 96 ist Abtreibung zwar mit Freiheits- oder Geldstrafen bedroht - Paragraf 97 legt allerdings Ausnahmen fest.

(Ag./Red.)

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