Der Inhalt des Ibiza-Videos sei "absolut inakzeptabel", sagt Markus Abwerzger. Eine Rückkehr von Heinz-Christian Strache sei "kein Thema".
Der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger sieht den designierten Parteiobmann Norbert Hofer auch als Spitzenkandidaten bei der Nationalratswahl. "Das steht außer Streit, dass der Parteiobmann uns auch in die Wahl führt", sagte Abwerzger. Eine Rückkehr von Heinz-Christian Strache sei hingegen "kein Thema".
Hofer und Innenminister Herbert Kickl würden nunmehr ein "dynamisches Duo" bilden, so Abwerzger. Es gebe jedenfalls keine Spannungen und Diskrepanzen auf FPÖ-Führungsebene und keinen Richtungsstreit. "Die FPÖ ist so geschlossen wie noch nie in ihrer 60-jährigen Geschichte", erklärte der Tiroler Landesparteiobmann. Hofer sei jedenfalls ein "bodenständiger, intelligenter und sozial engagierter Mensch".
Strache habe sich in seiner 14 Jahre währenden Obmannschaft "unglaubliche Verdienste" für die Partei erworben, betonte Abwerzger: "Für das werden wir ihm ewig dankbar sein". Eine sofortige Rückkehr des Langzeitchefs dürfe aber "zu seinem eigenen Schutz und jenem der FPÖ" nicht vonstattengehen. Er hoffe, dass "keine Landesgruppe nun einen Fehler macht", so Abwerzger offenbar in Richtung seiner Wiener Parteifreunde, die am Montag einen Landesparteivorstand abhalten und deren Obmann Strache in den vergangenen 15 Jahren war.
„Solche Methoden sind DDR-Manier"
Der Inhalt des Ibiza-Videos sei "absolut inakzeptabel", so Abwerzger: "Da gibt es nichts schönzureden." "Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, uns zu sehr in die Opferrolle zu flüchten. Bei diesem Skandal sind wir kein Opfer, der ist selbst verursacht", betonte der Tiroler FPÖ-Chef. Abwerzger kritisierte aber auch die Umstände der Entstehung des Video: "Da sind nun die Justizbehörden gefordert, denn solche Methoden sind DDR-Manier, so was ist demokratiepolitisch äußerst bedenklich und verwerflich."
Norbert Hofer: Das freundliche Gesicht der FPÖ gibt Parteivorsitz ab
Der zurückgetretene FPÖ-Chef schließt aus, dass es weiteres kompromittierendes Material gegen ihn geben könnte. Er trage an dem Ibiza-Skandal „eine gewisse Mitschuld“.
Die FPÖ schießt sich auf Kanzler Kurz und Bundespräsident Van der Bellen ein. Der ÖVP sei es darum gegangen, „die Führung der schwarzen Machtzentrale Innenministerium zurückzuerobern“.
Er blicke "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" zurück, teilt der designierte FPÖ-Chef mit. Dass einige Projekte "auf der Strecke bleiben", sei schade.