Opposition bricht Gespräche mit Regierung in Nicaragua ab

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Das Oppositionsbündnis in Nicaragua fordert die Freilassung aller politischen Gefangenen.

Die nicaraguanische Opposition hat die Gespräche mit der Regierung über die Beilegung des seit über einem Jahr andauernden Konflikts in dem mittelamerikanischen Land abgebrochen. Die Unterhändler würden erst an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn alle politischen Gefangenen freigelassen würden, teilte das Oppositionsbündnis Alianza Cívica am Montag mit.

Für die kommenden Tage riefen die Regierungsgegner zu einem Generalstreik auf. Wenig später kündigte das Innenministerium an, 100 Häftlinge ins Hausarrest zu entlassen.

Die Proteste gegen Präsident Daniel Ortega hatten sich im April vergangenen Jahres an einer umstrittenen Sozialreform entzündet. Zwar kassierte die Regierung den Gesetzesvorschlag schnell wieder, doch die Demonstrationen weiteten sich immer weiter aus. Die Opposition, zu der auch Unternehmer und Teile der katholischen Kirche gehören, fordert Neuwahlen, ein Ende der Repression und eine freie Presse.

Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen die Demonstranten vor. Regierungstreue Paramilitärs machen immer wieder Jagd auf Anhänger der Opposition. Nach Angaben der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) kamen bei den Protesten bisher mindestens 325 Menschen ums Leben. Die Regierung beziffert die Zahl der Todesopfer auf 199, Oppositionsgruppen auf über 550.

(APA/dpa)

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