Pompeo vermutet Iran hinter Sabotageakten auf Öltanker und Pipeline

Der saudische Öltanker al-Marzoqah ist einer der vier durch Sabotageakte beschädigten Schiffe.
Der saudische Öltanker al-Marzoqah ist einer der vier durch Sabotageakte beschädigten Schiffe.APA/AFP/Emirati National Media C
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US-Außenminister beschuldigt erstmals direkt Teheran als mutmaßlichen Drahtzieher der Sabotage.

US-Außenminister Mike Pompeo hat den Iran als möglichen Drahtzieher der Sabotageaktionen gegen mehrere Tanker in der Golfregion und Ölanlagen in Saudiarabien bezeichnet. "Angesichts all der regionalen Konflikte, die wir im vergangenen Jahrzehnt beobachtet haben, und angesichts der Art der Angriffe scheint es gut möglich, dass der Iran dahinter steckt", sagte Pompeo am Dienstag im Radio. Die US-Regierung könne aber noch keine "endgültigen Schlussfolgerungen" zu den Vorfällen präsentieren.

Die US-Regierung werde weiterhin Maßnahmen zum Schutz der US-Interessen treffen, sagte Pompeo, der den Kongress später am Dienstag über die wachsenden Spannungen mit dem Iran informieren sollte. Auch würden die USA darauf hinarbeiten, den Iran von "Fehlverhalten" in der Region abzuhalten, um eine Eskalation der Situation und einen Anstieg der Ölpreise zu vermeiden.

US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan sagte indessen vor seinem Auftritt im Kongress, die USA hätten mit ihren "sehr umsichtigen" Schritten "die Gefahr von Angriffen auf Amerikaner abgewandt". Die Bedrohung bleibe weiter hoch und es sei Aufgabe der USA sicherzustellen, "dass es keine Fehlkalkulationen seitens der Iraner gibt", sagte der Pentagonchef.

Militärpräsenz massiv verstärkt

Die USA hatten seit Anfang Mai unter Verweis auf eine nicht näher belegte "Bedrohung" durch den Iran und seine Verbündeten ihr Militär in der Golfregion massiv verstärkt. Shanahan betonte nun, dass die US-Geheimdienstinformationen sehr wohl glaubwürdig gewesen seien. "Wir haben von Bedrohungen gesprochen und es hat Angriffe gegeben", sagte der Pentagonchef.

Er bezog sich damit auf die "Sabotageakte" an vier Öltankern vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate vergangene Woche. Zwei Tage später hatte es zudem Drohnenangriffe auf zwei Ölpumpstationen in Saudi-Arabien gegeben. Zu der Attacke bekannten sich die vom Iran unterstützten jemenitischen Houthi-Rebellen, die seit Jahren mit Saudi-Arabien und den Emiraten im Konflikt liegen.

(APA/AFP)

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